Kant: AA XI, Briefwechsel 1794 , Seite 527 |
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Text (Kant):
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| 01 | intereßirt; und uns andere nicht weniger. Dürfen wir hoffen? Ich | ||||||
| 02 | empfehle mich Ihrem gütigen Wohlwollen. | ||||||
| 03 | Ihr | ||||||
| 04 | innigst ergebner | ||||||
| 05 | Iena | Fichte. | |||||
| 06 | d. 6. 8br. 1794. | ||||||
| 07 | Ich lege ein Exemplar von 5 mir abgedrungnen Vorlesungen | ||||||
| 08 | bei. Sie scheinen mir selbst, wenigstens für das Publikum, höchst unbedeutend. | ||||||
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| 642. | |||||||
| 11 | An König Friedrich Wilhelm II. | ||||||
| 12 | Nach d. 12. Oct. 1794. | ||||||
| 13 | I. Kant, Der Streit der Facultäten. Königsberg 1798. S. XII-XXIII. | ||||||
| 14 | [Entwurf.] | ||||||
| 15 | Ew. Königl: Majestät allerhöchster mir den 12. Oct. c. gewordener | ||||||
| 16 | Befehl legt es mir zur devotesten Pflicht auf: erstlich wegen des | ||||||
| 17 | Mißbrauchs meiner Philosophie zur Entstellung und Herabwürdigung | ||||||
| 18 | mancher Haupt= und Grundlehren der heiligen Schrift und des Christenthums, | ||||||
| 19 | namentlich in meinem Buche: "Religion innerhalb der Grenzen | ||||||
| 20 | der bloßen Vernunft," desgleichen in andern kleinernAbhandlungen, | ||||||
| 21 | und der hierdurch auf mich fallenden Schuld der Übertretung meiner | ||||||
| 22 | Pflicht als Lehrer der Iugend und gegen die allerhöchsten mir sehr | ||||||
| 23 | wohl bekannten landesväterlichen Absichten, eine gewissenhafte Verantwortung | ||||||
| 24 | beizubringen; zweitens nichts dergleichen künftighin mir zu | ||||||
| 25 | Schulden kommen zu lassen. In Ansehung beider Stücke hoffe ich | ||||||
| 26 | hiermit in tiefster Unterthänigkeit Ew. Königl. Majestät von meinem | ||||||
| 27 | bisher bewiesenen und fernerhin zu beweisenden devoten Gehorsam | ||||||
| 28 | hinreichende Überzeugungsgründe zu Füßen zu legen. | ||||||
| 29 | Was das Erste, nämlich die gegen mich erhobene Anklage eines | ||||||
| 30 | Mißbrauchs meiner Philosophie durch Abwürdigung des Christenthums | ||||||
| 31 | betrifft, so ist meine gewissenhafte Verantwortung folgende: | ||||||
| 32 | 1. Daß ich mir als Lehrer der Iugend, mithin in akademischen | ||||||
| 33 | Vorlesungen dergleichen nie habe zu Schulden kommen lassen, welches | ||||||
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