Kant: AA XI, Briefwechsel 1793 , Seite 470

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 die Anpreisung weggelaßen, daß die Monarchie die beste Regierungsform      
  02 sei, weil sich dis von selbst versteht. 2. der Artikel wegen      
  03 der Ehe an der linken Hand ausgestrichen und 3. der Artikel über      
  04 die Strafen der Geisterbeschwörer aufgehoben.      
           
  05 Wie es mit dem Kriege werden wird, weiß niemand. Gestern      
  06 versicherte mich jemand, daß wir an Östreich eine Forderung von      
  07 45 Millionen machten unter welcher Bedingung wir den Krieg allein      
  08 fortsetzen wollten. Gewiß ist es wohl, daß wir zu Anfange des Kriegs      
  09 den Östreichern viel Vorschüsse gethan haben, weil bei ihnen nicht alles      
  10 so ordentlich ist, als bei uns. Man erwartet hier einen außerordentlichen      
  11 Gesandten von Östreich. Die Prinzen werden in 8 Tagen erwartet,      
  12 so auch der König, der jetzt in Potsdam ist. Lucchesini, der      
  13 Schwager von Bischofswerder geht als Gesandter nach Wien. Iedermann      
  14 wünscht sehnlich den Frieden.      
           
  15 Gern möchte ich Ihnen noch vieles schreiben aber ich habe vergessen,      
  16 daß der Brief vor 5 Uhr auf der Post sein muß und es ist      
  17 gleich 5 Uhr. - Ich empfehle mich Ihrer fortdaurenden Freundschaft      
  18 und bin mit der höchsten Achtung      
           
  19   Ihr      
  20   dankbarer Schüler      
  21   I G C Kiesewetter.      
           
           
    606.      
  23 Von Salomon Maimon.      
           
  24 2. Dec. 1793.      
           
  25 Durchdrungen von der Ihnen schuldigen Hochachtung und Ehrerbittung,      
  26 die ich nie aus den Augen gelaßen habe, und mir meiner      
  27 unschicklichen Zudringlichkeit bewust, konnte ich doch nicht umhin, mir      
  28 diesmal die Freiheit zu nehmen, an Sie zu schreiben, und Ihnen beiliegendes      
  29 Exemplar einer kleinen Schrift zur Beurtheilung zu überschicken.      
  30      
           
  31 Durch Sie, würdiger Mann! überzeugt, daß allen unsern Erkenntnissen      
  32 eine Kritik des Erkenntnisvermögens vorhergehen muß, müßte      
  33 es mich nicht wenig befremden, daß seit der Erscheinung dieser Kritik,      
  34 und einiger Versuche besondere Wissenschaften den Forderungen dieser      
  35 Kritik gemäß zu bearbeiten, keine Logik den Forderungen einer solchen      
           
     

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