Kant: AA XI, Briefwechsel 1793 , Seite 448 |
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01 | ist, als uns, wo möglich, der Ehre zu versichern, mit Ihnen, für die | ||||||
02 | Zukunft in literarische Verbindung zu kommen. Der allgemeine Ruhm, | ||||||
03 | den Sich Ew. Wohlgeb. durch Dero philosophischen Schriften erworben | ||||||
04 | haben, und unser Wunsch, die Geistesprodukte berühmter Männer durch | ||||||
05 | unsern Verlag zu verbreiten, konnten uns auch überdies noch wohl | ||||||
06 | Veranlaßung werden, Ew. Wohlgeb. ganz ergebenst zu ersuchen, unserm | ||||||
07 | Verlage, für instehende OsterMesse, ein neues literarisches Werk von | ||||||
08 | Ihnen zu gönnen, und Sich deßfalls mit uns in nähere Unterhandlung | ||||||
09 | gefälligst einzulaßen. Von unsrer Seite können wir Ew. Wohlgeb. | ||||||
10 | im Voraus versichern, allen Wünschen und Bedingungen, welche | ||||||
11 | Dieselben uns zu machen belieben dürften, möglichst zu genügen, indem | ||||||
12 | wir entschlossen sind, Werke, für dessen innere Güte schon der Name | ||||||
13 | des Verfassers bürget, mehr als auf die gewöhnliche Art zu honoriren. | ||||||
14 | In der Erwartung mit einer baldigen und günstigen Antwort | ||||||
15 | beehrt zu werden, verharren wir mit größester Hochachtung | ||||||
16 | Ew. Wohlgebohren | ||||||
17 | ergebenste | ||||||
18 | Berlin, den 6 Septbr | Königl. Akademische Kunst | |||||
19 | 1793. | und Buchhandlung | |||||
589. | |||||||
21 | Von Georg Wilhelm Bartoldy. | ||||||
22 | Berlin den 18ten September 1793. | ||||||
23 | Höchstzuverehrender Herr Professor! | ||||||
24 | Mein Freund, Herr Salomo Maimon, hielt es für seine Pflicht, | ||||||
25 | Ihnen ein Exemplar von der mit seinen Anmerkungen herausgekommenen, | ||||||
26 | von mir besorgten, Übersetzung des Neuen Organon zuzuschicken. | ||||||
27 | Da er aber von der einen Seite glaubte, daß er selbst in einem Briefe | ||||||
28 | an Sie sich nicht des Polemisirens würde gänzlich enthalten können, | ||||||
29 | und von der andern zu viel Achtung für Ihre Geschäfte und für Ihr | ||||||
30 | hohes Alter hat, um Sie mit Einwürfen behelligen zu wollen, die er | ||||||
31 | vielleicht bei weiterem Forschen selbst für nichtig erklären wird; so hat | ||||||
32 | er mir den Auftrag zur Übersendung dieser Schrift und zur Versicherung | ||||||
33 | seiner fortdauernden innigsten Hochachtung gegen Sie gegeben. Für | ||||||
34 | mich war derselbe desto angenehmer, da er mir die längst gewünschte | ||||||
35 | Gelegenheit darbietet, Ihnen den herzlichsten Dank für die Verdienste | ||||||
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