Kant: AA XI, Briefwechsel 1792 , Seite 331 |
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Text (Kant):
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| 01 | es Sie nicht incommodiren, mir einmal von dem Zustande der Censursache, | ||||||
| 02 | so weit er öffentlich bekannt ist, wovon wir aber hier nur wiedersprechende | ||||||
| 03 | Nachrichten haben, mir einige Nachricht (auch nur durch | ||||||
| 04 | die Feder eines Ihrer Leute) zu ertheilen, so würde es mir angenehm, | ||||||
| 05 | zum Theil auch nützlich seyn. | ||||||
| 06 | Ich beharre übrigens mit vollkommener Hochachtung zu seyn | ||||||
| 07 | Ew: Hochedelgebohren | ||||||
| 08 | Koenigsberg | ganz ergebenster Diener | |||||
| 09 | den 30sten Mart. | I Kant | |||||
| 10 | 1792 | ||||||
| 509a. | |||||||
| 12 | Von Iohann Christoph Hofbauer. | ||||||
| 13 | Frühjahr 1792. | ||||||
| 14 | Erwähnt 520. | ||||||
| 510. | |||||||
| 16 | An Fräulein Maria von Herbert. | ||||||
| 17 | (Entwurf.) | ||||||
| 18 | [Frühjahr 1792.] | ||||||
| 19 | Ihr affectvoller Brief aus einen Herzen entsprungen das für | ||||||
| 20 | Tugend und Rechtschaffenheit gemacht seyn muß weil es für eine Lehre | ||||||
| 21 | derselben so empfänglich ist die nichts Einschmeichlendes bey sich führt | ||||||
| 22 | reißt mich dahin fort wo sie mich hin verlangen namlich mich in ihre | ||||||
| 23 | Lage zu versetzen und so über das Mittel einer reinen moralischen | ||||||
| 24 | und dadurch allein gründlichen Beruhigung für sie nachzudenken. Ihr | ||||||
| 25 | Verhaltnis zu dem geliebten Gegenstande dessen Denkungsart eben so | ||||||
| 26 | wohl ächt und achtungsvoll für Tugend und den Geist derselben, die | ||||||
| 27 | Redlichkeit, seyn muß ist mir zwar unbekannt ob es nämlich ein eheliches | ||||||
| 28 | oder blos freundschaftliches Verhältnis seyn mag Ich habe das | ||||||
| 29 | letztere aus ihrem Brife als warscheinlich angenommen; allein das | ||||||
| 30 | macht in Ansehung dessen was Sie beunruhigt keinen erheblichen | ||||||
| 31 | Unterschied; denn die Liebe es sey gegen einen Ehemann oder gegen | ||||||
| 32 | einen Freund setzen gleiche gegenseitige Achtung für ihrer beyden | ||||||
| 33 | Character voraus ohne welche sie nur eine sehr wandelbare sinnliche | ||||||
| 34 | Täuschung ist. | ||||||
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