Kant: AA XI, Briefwechsel 1790 , Seite 148 |
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01 | hier beygeschloßenen Briefen, gefälligst abgeben zu laßen, gantz gehohrsamst | ||||||
02 | ersuche. | ||||||
03 | Sobald Ihr Werk vollendet, werde ich bey Vertheilung der frey | ||||||
04 | Exemplare Ihrer Vorschrift auf das genaueste nachkommen. Allein unter | ||||||
05 | diesen Exemplaren befinden sich 4. auf Holländisches Papier, für wen | ||||||
06 | Sie diese bestimmen? bitte mir anzuzeigen, damit ich auch hierinn | ||||||
07 | Ihren Wunsch erfüllen könne. | ||||||
08 | Es ist mir lieb, daß Sie die Güte gehabt, an meinen Bruder, | ||||||
09 | die zwey Werke abzugeben, welche sich noch bey Ihnen befanden. | ||||||
10 | Bey erster Gelegenheit werde ich Herrn Abbt Denina die mir mitgetheilten | ||||||
11 | Berichtigungen bekannt machen und es ist kein Zweifel daß er | ||||||
12 | nicht gerne und am rechten Orte schuldigen Gebrauch davon machen sollte. | ||||||
13 | Aus Bosheit hat er hier nicht gesündiget, so wie das an manchen andern | ||||||
14 | Orten seines Buchs der Fall gewesen seyn mag, wohl aber aus Unwißenheit, | ||||||
15 | so wie das in seiner Laage beynahe nicht anders seyn kann. | ||||||
16 | Den Rest Ihres Mscrts: habe ich richtig erhalten und bitte dafür | ||||||
17 | meinen Dank so wie die aufrichtige Versicherung entgegen zu nehmen, | ||||||
18 | daß ich mit großer Hochachtung stets sey und verbleibe | ||||||
19 | Ew: Wohlgebohrn | ||||||
20 | ergebenster Diener | ||||||
21 | Berlin den 1. April 1790. | F d LaGarde | |||||
416. | |||||||
23 | Von Gotthard Ludwig Kosegarten. | ||||||
24 | 1. April 1790. | ||||||
25 | Verehrungswürdiger Mann, | ||||||
26 | Gold oder Silber hab' ich nicht. Was ich aber habe, das geb' | ||||||
27 | ich Ihnen - ein Sträuschen Feldblumen, wie sie wild und frei, ohne | ||||||
28 | sonderliche Zucht oder Pflege auf meinem Akker aufgeschossen sind. | ||||||
29 | Und ich weis, Sie sind zu gut, um sie zu verschmähen. | ||||||
30 | Sollte meine kleine Gabe Sie einigermassen für mich interessiren, | ||||||
31 | so wird es Ihnen nicht unangenehm sein, von dem Geber einiges | ||||||
32 | Näheres zu wissen. Statt aller Komplimente will ich Ihnen also von | ||||||
33 | mir erzählen. | ||||||
34 | Ich bin ein gebohrner Meklenburger. Mein Vater, ein sehr denkender | ||||||
35 | noch lebender Gottesgelehrter, unterwies mich in den Anfangsgründen | ||||||
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