Kant: AA XI, Briefwechsel 1787 - 1789 , Seite 074 |
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| 01 | Mauke in Iena zu schicken, der diese Arbeit übernehmen wird, | ||||||
| 02 | da Grunert in Halle es aus Mangel an Zeit nicht thun will. Ich | ||||||
| 03 | habe deßwegen schon an Mauke geschrieben, u. ihm vorzüglich anempfohlen, | ||||||
| 04 | eben solches Papier u. Schrift zu nehmen, als an der | ||||||
| 05 | vorigen Auflage, damit beyde einander gleich werden. Was das | ||||||
| 06 | Honorarium betrift, so muß ich Sie bitten, mir gelegentlich zu melden, | ||||||
| 07 | wie hoch sich der ganze Betrag beläuft, damit ich deßhalb gehörige | ||||||
| 08 | Verfügung treffen könne. | ||||||
| 09 | Ich finde unter den Papieren meines sel. Vaters, ein kleines | ||||||
| 10 | Memorandum wegen des Drucks einer Kritik des schönen Geschmaks | ||||||
| 11 | den er besorgen sollte, ich nehme mir daher die Freyheit Ew. Hochwohlgeb. | ||||||
| 12 | um einige weitere Nachricht deßhalb zu ersuchen. Ungemein | ||||||
| 13 | schmerzhaft würde es mir seyn, zu erfahren, daß nach dem Tode | ||||||
| 14 | meines guten Vaters, an dem ich ohnedem so viel verloren habe, Dero | ||||||
| 15 | Freundschaft u. Gewogenheit gegen mich ganz aufhören sollte, ich bin | ||||||
| 16 | mich nicht bewußt, dieß durch irgend einen Fehler verschuldet zu haben. | ||||||
| 17 | Auch muß es mir als einem Anfänger um soviel weher thun, da ich | ||||||
| 18 | zu meinem fernern Fortkommen, u. zur Beybehaltung meines Credits, | ||||||
| 19 | Ihrer Gunst vorzüglich bedarf. Ich versichere Ew. Hochwohlgeb. da | ||||||
| 20 | ich jederzeit mein möglichstes gethan habe u. thun werde, Ihre Befehle | ||||||
| 21 | zu befolgen und Ihre Forderungen zu befriedigen, u. daß ich keine | ||||||
| 22 | Ihrer Erwartungen unerfüllt lassen werde; sollte ich gefehlt haben, so | ||||||
| 23 | bitte ich um Zurechtweisung, niemand kann sie williger ausnehmen, | ||||||
| 24 | als ich. Als ein unerfahrener junger Mensch, bedarf ich Nachsicht, | ||||||
| 25 | sollte ich diese bey Ihnen nicht finden? | ||||||
| 26 | HE. Prof. Born arbeitet scheints gar nicht an der Übersetzung, | ||||||
| 27 | HE. Fasch hat ihn in Leipzig mehrere male besucht, aber niemals zu | ||||||
| 28 | Hause getroffen, haben Sie einige Nachricht von ihm. Er hat schon | ||||||
| 29 | 150 Thlr. Vorschuß erhalten. | ||||||
| 30 | In Erwartung einer geneigten Antwort, u. Dero fernerer Befehle, | ||||||
| 31 | habe ich die Ehre mit der vollkommensten Hochachtung zu seyn | ||||||
| 32 | Ew. Hochwohlgeb. | ||||||
| 33 | ergebenster Diener | ||||||
| 34 | Ioh. Fr. Hartknoch | ||||||
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