Kant: AA XI, Briefwechsel 1789 , Seite 059 |
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01 | dieses wieder zu einer Note, wo wir den Herrn Geheimen Finanzrath, | ||||||
02 | den Verf. des letztern Gedichtchens, etwas auf den rechten Weg zu | ||||||
03 | zu bringen suchten. | ||||||
04 | Sie werden über diese Kleinigkeiten lächeln, - und uns nicht | ||||||
05 | ganz vergessen. | ||||||
06 | Biester. | ||||||
07 | Zwei trefliche Männer aus Ihren Gegenden sind itzt hier, mit | ||||||
08 | denen ich mich oft von Ihnen unterhalte: Kriegsrath Scheffner aus | ||||||
09 | Preussen, und Rath Berens aus Riga, von welchen beiden Sie innigst | ||||||
10 | geliebt und geehrt werden. Und wie laut sagen nicht unsre besten | ||||||
11 | und angesehensten Geschäftsmänner, daß sie stolz auf Ihre Landsmannschaft | ||||||
12 | sind, als Geh. Fin. Rath Wlömer, Geh. Fin. R. Engelbrecht, | ||||||
13 | u. a.? Auch Elisa von der Recke grüßet den Preussischen Philosophen. | ||||||
366. | |||||||
15 | Von Carl Leonhard Reinhold. | ||||||
16 | 14. Iuni 1789. | ||||||
17 | Ich habe, mein höchst verehrungswürdiger Lehrer und Freund! | ||||||
18 | Ihre beyden Briefe mit den lehrreichen Anmerkungen über das E. M. | ||||||
19 | nicht sobald erhalten, als ich durchdrungen von den in denselben so | ||||||
20 | völlig aufgedeckten unwürdigen Betragen jenes unphilosophischen | ||||||
21 | Schwätzers sogleich mit mir selbst über die beste Art des Gebrauchs | ||||||
22 | zu Rathe gieng, den ich von dem guten Schwerdte das sie mir so | ||||||
23 | gütig geborgt haben zu machen hätte. Der kürzeste Weg die Sache | ||||||
24 | vor den größten und besten Theil des lesenden Publikums gelangen | ||||||
25 | zu lassen schien mir die Allg. Litt. Zeitung, und ich lief sogleich zu | ||||||
26 | Prof. Schütz um anzufragen ob die Recension des 3 ten und 4 ten | ||||||
27 | Stückes (: die beyden ersten hat Herr Rehberg nach seiner Weise recensiert :) | ||||||
28 | schon vergeben wäre, und da dieß zum Glücke nicht der Fall | ||||||
29 | war mich zur Recension anzubiethen; da mir die Herausgeber ohnehin | ||||||
30 | die Wahl der Bücher zu überlassen die Gefalligkeit hatten. In einigen | ||||||
31 | Tagen war eine Rec. fertig die hoffentlich zwey Stücke ganz einnehmen | ||||||
32 | wird, und H: E. in seinem Aufsatz über die synthetischen Urtheile | ||||||
33 | gewis auf immer aller Competenz über die Critik der Vernunft zu | ||||||
34 | urtheiln vor aller Welt Augen verlustig überführt. Ich habe mich | ||||||
35 | Ihrer Erlaubniß sie zu nennen nur in soferne bedient, als ich an | ||||||
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