Kant: AA VIII, Zum ewigen Frieden. Ein ... , Seite 362

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 wird, die wir zwar eigentlich nicht an diesen Kunstanstalten der Natur      
  02 erkennen, oder auch nur daraus auf sie schließen, sondern (wie in      
  03 aller Beziehung der Form der Dinge auf Zwecke überhaupt) nur hinzudenken      
  04 können und müssen, um uns von ihrer Möglichkeit nach der      
  05 Analogie menschlicher Kunsthandlungen einen Begriff zu machen, deren      
  06 Verhältniß und Zusammenstimmung aber zu dem Zwecke, den uns die      
  07 Vernunft unmittelbar vorschreibt, (dem moralischen) sich vorzustellen, eine      
  08 Idee ist, die zwar in theoretischer Absicht überschwenglich, in praktischer      
  09 aber (z. B. in Ansehung des Pflichtbegriffs vom ewigen Frieden,      
  10 um jenen Mechanism der Natur dazu zu benutzen) dogmatisch und ihrer      
  11 Realität nach wohl gegründet ist. - Der Gebrauch des Worts Natur      
  12 ist auch, wenn es wie hier bloß um Theorie (nicht um Religion) zu thun      
  13 ist, schicklicher für die Schranken der menschlichen Vernunft (als die sich      
  14 in Ansehung des Verhältnisses der Wirkungen zu ihren Ursachen innerhalb      
  15 den Grenzen möglicher Erfahrung halten muß) und bescheidener, als      
  16 der Ausdruck einer für uns erkennbaren Vorsehung, mit dem man sich      
  17 vermessenerweise ikarische Flügel ansetzt, um dem Geheimniß ihrer unergründlichen      
  18 Absicht näher zu kommen.      
           
  19 Ehe wir nun diese Gewährleistung näher bestimmen, wird es nöthig      
  20 sein, vorher den Zustand nachzusuchen, den die Natur für die auf ihrem      
  21 großen Schauplatz handelnde Personen veranstaltet hat, der ihre Friedenssicherung      
           
     

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