Kant: AA VIII, Recensionen von J. G. Herders ... , Seite 047

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 der Erdbau als ein Erklärungsgrund der Verschiedenheit der Völkergeschichte      
  02 aufgeführt. "Asien ist so zusammenhängend an Sitten und Gebräuchen,      
  03 als es dem Boden nach in einem fortgestreckt ist; das kleine Rothe      
  04 Meer scheidet dagegen schon die Sitten, der kleine persische Meerbusen      
  05 noch mehr; aber die vielen Seen, Gebirge und Flüsse von Amerika und das      
  06 feste Land hatten nicht ohne Grund so große Ausbreitung im gemäßigten      
  07 Himmelsstriche, und das Bauwerk des alten Continents ist mit Absicht      
  08 auf den ersten Wohnsitz der Menschen anders als in der neuen Welt von      
  09 der Natur eingerichtet worden." Das zweite Buch beschäftigt sich mit den      
  10 Organisationen auf der Erde und fängt von dem Granit an, auf den      
  11 Licht, Wärme, eine grobe Luft und Wasser wirkten und vielleicht den Kiesel      
  12 zur Kalkerde beförderten, in der sich die ersten Lebendigen des Meeres, die      
  13 Schalengeschöpfe, bildeten. Die Vegetation nimmt ferner ihren Anfang.      
  14 Vergleichung der Ausbildung des Menschen mit der der Pflanzen und der      
  15 Geschlechtsliebe des erstern mit dem Blühen der letztern. Nutzen des      
  16 Pflanzenreichs in Ansehung des Menschen. Thierreich. Veränderung der      
  17 Thiere und des Menschen nach den Klimaten. Die der alten Welt sind      
  18 unvollkommen. "Die Classen der Geschöpfe erweitern sich, je mehr sie sich      
  19 vom Menschen entfernen, je näher ihm, desto weniger werden ihrer. - In      
  20 allen ist eine Hauptform, ein ähnlicher Knochenbau. - Diese Übergänge      
  21 machen es nicht unwahrscheinlich, daß in den Seegeschöpfen, Pflanzen,      
  22 ja vielleicht gar in den Todt genannten Wesen eine und dieselbe      
  23 Anlage der Organisation, nur unendlich roher und verworrner Herrschen      
  24 möge. Im Blick des ewigen Wesens, der alles in einem Zusammenhange      
  25 sieht, hat vielleicht die Gestalt des Eistheilchens, wie es sich erzeugt, und der      
  26 Schneeflocke, die sich in ihr bildet, noch immer ein analoges Verhältniß      
  27 mit der Bildung des Embryo im Mutterleibe. - Der Mensch ist ein      
  28 Mittelgeschöpf unter den Thieren, das ist, die ausgebreiteteste Form, in der      
  29 sich alle Züge aller Gattungen um ihn her im feinsten Inbegriff      
  30 sammeln. - Aus Luft und Wasser sehe ich gleichsam die Thiere aus Höhen      
  31 und Tiefen zu Menschen kommen und Schritt vor Schritt sich seiner Gestalt      
  32 nähern." Dieses Buch schließt: "Freue dich deines Standes, o Mensch,      
  33 und studire dich, edles Mittelgeschöpf, in allem, was um dich lebt!"      
           
  34 Das dritte Buch vergleicht den Bau der Pflanzen und Thiere mit      
  35 der Organisation der Menschen. Wir können ihm hier, da er die Betrachtungen      
  36 der Naturbeschreiber zu seiner Absicht nutzt, nicht folgen; nur einige      
  37 Resultate: "Durch solche und solche Organen erzeugt sich das Geschöpf      
           
     

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