Kant: AA IV, Grundlegung zur Metaphysik der ... , Seite 392

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 was darin unvermeidlich ist, künftig nicht faßlichern Lehren beifügen      
  02 zu dürfen.      
           
  03 Gegenwärtige Grundlegung ist aber nichts mehr, als die Aufsuchung      
  04 und Festsetzung des obersten Princips der Moralität, welche allein      
  05 ein in seiner Absicht ganzes und von aller anderen sittlichen Untersuchung      
  06 abzusonderndes Geschäfte ausmacht. Zwar würden meine Behauptungen      
  07 über diese wichtige und bisher bei weitem noch nicht zur Gnugthuung erörterte      
  08 Hauptfrage durch Anwendung desselben Princips auf das ganze      
  09 System viel Licht und durch die Zulänglichkeit, die es allenthalben blicken      
  10 läßt, große Bestätigung erhalten: allein ich mußte mich dieses Vortheils      
  11 begeben, der auch im Grunde mehr eigenliebig, als gemeinnützig sein      
  12 würde, weil die Leichtigkeit im Gebrauche und die scheinbare Zulänglichkeit      
  13 eines Princips keinen ganz sicheren Beweis von der Richtigkeit desselben      
  14 abgiebt, vielmehr eine gewisse Parteilichkeit erweckt, es nicht für      
  15 sich selbst, ohne alle Rücksicht auf die Folge, nach aller Strenge zu untersuchen      
  16 und zu wägen.      
           
  17 Ich habe meine Methode in dieser Schrift so genommen, wie ich      
  18 glaube, daß sie die schicklichste sei, wenn man vom gemeinen Erkenntnisse      
  19 zur Bestimmung des obersten Princips desselben analytisch und wiederum      
  20 zurück von der Prüfung dieses Princips und den Quellen desselben zur      
  21 gemeinen Erkenntniß, darin sein Gebrauch angetroffen wird, synthetisch      
  22 den Weg nehmen will. Die Eintheilung ist daher so ausgefallen:      
           
  23 1. Erster Abschnitt: Übergang von der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntniß      
  24 zur philosophischen.      
           
  25 2. Zweiter Abschnitt: Übergang von der populären Moralphilosophie      
  26 zur Metaphysik der Sitten.      
           
  27 3. Dritter Abschnitt: Letzter Schritt von der Metaphysik der Sitten      
  28 zur Kritik der reinen praktischen Vernunft.      
           
           
     

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