Kant: AA IV, Prolegomena zu einer jeden ... , Seite 266 |
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01 | liegen. Sie ist also Erkenntniß a priori, oder aus reinem Verstande und | ||||||
02 | reiner Vernunft. | ||||||
03 | Hierin würde sie aber nichts Unterscheidendes von der reinen Mathematik | ||||||
04 | haben; sie wird also reine philosophische Erkenntniß heißen | ||||||
05 | müssen; wegen der Bedeutung dieses Ausdrucks aber beziehe ich mich auf | ||||||
06 | Kritik d. r. V. Seite 712 u. f., wo der Unterschied dieser zwei Arten des | ||||||
07 | Vernunftgebrauchs einleuchtend und gnugthuend ist dargestellt worden. | ||||||
08 | - So viel von den Quellen der metaphysischen Erkenntniß. | ||||||
09 | § 2. |
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10 | Von der Erkenntnißart, |
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11 | die allein metaphysisch heißen kann. |
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12 | a) |
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13 | Von dem Unterschiede synthetischer und analytischer |
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14 | Urtheile überhaupt. |
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15 | Metaphysische Erkenntniß muß lauter Urtheile a priori enthalten, | ||||||
16 | das erfordert das Eigenthümliche ihrer Quellen. Allein Urtheile mögen | ||||||
17 | nun einen Ursprung haben, welchen sie wollen, oder auch ihrer logischen | ||||||
18 | Form nach beschaffen sein, wie sie wollen, so giebt es doch einen Unterschied | ||||||
19 | derselben dem Inhalte nach, vermöge dessen sie entweder blos erläuternd | ||||||
20 | sind und zum Inhalte der Erkenntniß nichts hinzuthun, oder | ||||||
21 | erweiternd und die gegebene Erkenntniß vergrößern; die erstern werden | ||||||
22 | analytische, die zweiten synthetische Urtheile genannt werden | ||||||
23 | können. | ||||||
24 | Analytische Urtheile sagen im Prädicate nichts als das, was im Begriffe | ||||||
25 | des Subjects schon wirklich, obgleich nicht so klar und mit gleichem | ||||||
26 | Bewußtsein gedacht war. Wenn ich sage: alle Körper sind ausgedehnt, so | ||||||
27 | habe ich meinen Begriff vom Körper nicht im mindesten erweitert, sondern | ||||||
28 | ihn nur aufgelöset, indem die Ausdehnung von jenem Begriffe schon vor | ||||||
29 | dem Urtheile, obgleich nicht ausdrücklich gesagt, dennoch wirklich gedacht | ||||||
30 | war; das Urtheil ist also analytisch. Dagegen enthält der Satz: einige | ||||||
31 | Körper sind schwer, etwas im Prädicate, was in dem allgemeinen Begriffe | ||||||
32 | vom Körper nicht wirklich gedacht wird; er vergrößert also meine Erkenntniß, | ||||||
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