Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 014

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

 

 

 
  01 zu reinigen und zu ebenen nöthig hatte. Hier erwarte ich an meinem Leser      
  02 die Geduld und Unparteilichkeit eines Richters, dort aber die Willfährigkeit      
  03 und den Beistand eines Mithelfers; denn so vollständig auch      
  04 alle Principien zu dem System in der Kritik vorgetragen sind, so gehört      
  05 zur Ausführlichkeit des Systems selbst doch noch, daß es auch an      
  06 keinen abgeleiteten Begriffen mangele, die man a priori nicht in Überschlag      
  07 bringen kann, sondern die nach und nach aufgesucht werden müssen;      
  08 imgleichen da dort die ganze Synthesis der Begriffe erschöpft wurde, so      
  09 wird überdem hier gefordert, daß eben dasselbe auch in Ansehung der      
  10 Analysis geschehe, welches alles leicht und mehr Unterhaltung als Arbeit      
  11 ist.      
           
  12 Ich habe nur noch Einiges in Ansehung des Drucks anzumerken.      
  13 Da der Anfang desselben etwas verspätet war, so konnte ich nur etwa die      
  14 Hälfte der Aushängebogen zu sehen bekommen, in denen ich zwar einige,      
  15 den Sinn aber nicht verwirrende Druckfehler antreffe, außer demjenigen,      
  16 der S. 379 Zeile 4 von unten vorkommt, da specifisch an statt sceptisch      
  17 gelesen werden muß. Die Antinomie der reinen Vernunft von Seite 425      
  18 bis 461 ist so nach Art einer Tafel angestellt, daß alles, was zur Thesis      
  19 gehört, auf der linken, was aber zur Antithesis gehört, auf der rechten      
  20 Seite immer fortläuft, welches ich darum so anordnete, damit Satz und      
  21 Gegensatz desto leichter mit einander verglichen werden könnte.      
           
           
     

[ Seite 013 ] [ Seite 015 ] [ Inhaltsverzeichnis ]