Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 245 |
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01 | abmißt, niemals aber ein Glied der empirischen Synthesis ausmacht. | ||||||
02 | Haben dergleichen Begriffe dessen ungeachtet objective Gültigkeit, so können | ||||||
03 | sie conceptus ratiocinati (richtig geschlossene Begriffe) heißen; wo nicht, | ||||||
04 | so sind sie wenigstens durch einen Schein des Schließens erschlichen und | ||||||
05 | mögen conceptus ratiocinantes (vernünftelnde Begriffe) genannt werden. | ||||||
06 | Da dieses aber allererst in dem Hauptstücke von den dialektischen Schlüssen | ||||||
07 | der reinen Vernunft ausgemacht werden kann, so können wir darauf noch | ||||||
08 | nicht Rücksicht nehmen, sondern werden vorläufig, so wie wir die reinen | ||||||
09 | Verstandesbegriffe Kategorien nannten, die Begriffe der reinen Vernunft | ||||||
10 | mit einem neuen Namen belegen und sie transscendentale Ideen nennen, | ||||||
11 | diese Benennung aber jetzt erläutern und rechtfertigen. | ||||||
12 | Des |
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13 | Ersten Buchs der transscendentalen Dialektik |
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14 | Erster Abschnitt. |
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15 | Von den Ideen überhaupt. |
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16 | Bei dem großen Reichthum unserer Sprachen findet sich doch oft der | ||||||
17 | denkende Kopf wegen des Ausdrucks verlegen, der seinem Begriffe genau | ||||||
18 | anpaßt, und in dessen Ermangelung er weder andern, noch sogar sich | ||||||
19 | selbst recht verständlich werden kann. Neue Wörter zu schmieden, ist eine | ||||||
20 | Anmaßung zum Gesetzgeben in Sprachen, die selten gelingt, und ehe man | ||||||
21 | zu diesem verzweifelten Mittel schreitet, ist es rathsam, sich in einer todten | ||||||
22 | und gelehrten Sprache umzusehen, ob sich daselbst nicht dieser Begriff | ||||||
23 | sammt seinem angemessenen Ausdrucke vorfinde; und wenn der alte Gebrauch | ||||||
24 | desselben durch Unbehutsamkeit seiner Urheber auch etwas schwankend | ||||||
25 | geworden wäre, so ist es doch besser, die Bedeutung, die ihm vorzüglich | ||||||
26 | eigen war, zu befestigen (sollte es auch zweifelhaft bleiben, ob man | ||||||
27 | damals genau eben dieselbe im Sinne gehabt habe), als sein Geschäfte | ||||||
28 | nur dadurch zu verderben, daß man sich unverständlich machte. | ||||||
29 | Um deswillen, wenn sich etwa zu einem gewissen Begriffe nur ein | ||||||
30 | einziges Wort vorfände, das in schon eingeführter Bedeutung diesem Begriffe | ||||||
31 | genau anpaßt, dessen Unterscheidung von andern verwandten Begriffen | ||||||
32 | von großer Wichtigkeit ist, so ist es rathsam, damit nicht verschwenderisch | ||||||
33 | umzugehen, oder es bloß zur Abwechselung synonymisch statt | ||||||
34 | anderer zu gebrauchen, sondern ihm seine eigenthümliche Bedeutung sorgfältig | ||||||
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