Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 107 |
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Text (Kant):
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01 | Der |
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02 | Deduction der reinen Verstandesbegriffe |
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03 | Zweiter Abschnitt. |
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04 | Transscendentale Deduction der reinen Verstandesbegriffe. |
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05 | § 15. |
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06 | Von der Möglichkeit einer Verbindung überhaupt. |
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07 | Das Mannigfaltige der Vorstellungen kann in einer Anschauung gegeben | ||||||
08 | werden, die bloß sinnlich, d. i. nichts als Empfänglichkeit ist, und | ||||||
09 | die Form dieser Anschauung kann a priori in unserm Vorstellungsvermögen | ||||||
10 | liegen, ohne doch etwas andres als die Art zu sein, wie das Subject | ||||||
11 | afficirt wird. Allein die Verbindung ( conjunctio ) eines Mannigfaltigen | ||||||
12 | überhaupt kann niemals durch Sinne in uns kommen und kann | ||||||
13 | also auch nicht in der reinen Form der sinnlichen Anschauung zugleich mit | ||||||
14 | enthalten sein; denn sie ist ein Actus der Spontaneität der Vorstellungskraft, | ||||||
15 | und da man diese zum Unterschiede von der Sinnlichkeit Verstand | ||||||
16 | nennen muß, so ist alle Verbindung, wir mögen uns ihrer bewußt werden | ||||||
17 | oder nicht, es mag eine Verbindung des Mannigfaltigen der Anschauung | ||||||
18 | oder mancherlei Begriffe, und an der ersteren der sinnlichen oder nichtsinnlichen | ||||||
19 | Anschauung sein, eine Verstandeshandlung, die wir mit der allgemeinen | ||||||
20 | Benennung Synthesis belegen würden, um dadurch zugleich | ||||||
21 | bemerklich zu machen, daß wir uns nichts als im Object verbunden vorstellen | ||||||
22 | können, ohne es vorher selbst verbunden zu haben, und unter allen | ||||||
23 | Vorstellungen die Verbindung die einzige ist, die nicht durch Objecte gegeben, | ||||||
24 | sondern nur vom Subjecte selbst verrichtet werden kann, weil sie | ||||||
25 | ein Actus seiner Selbstthätigkeit ist. Man wird hier leicht gewahr, daß | ||||||
26 | diese Handlung ursprünglich einig und für alle Verbindung gleichgeltend | ||||||
27 | sein müsse, und daß die Auflösung, Analysis, die ihr Gegentheil zu sein | ||||||
28 | scheint, sie doch jederzeit voraussetze; denn wo der Verstand vorher nichts | ||||||
29 | verbunden hat, da kann er auch nichts auflösen, weil es nur durch ihn | ||||||
30 | als verbunden der Vorstellungskraft hat gegeben werden können. | ||||||
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