Kant: Briefwechsel, Brief 272, Von Carl Christian Erhard Schmid.

     
           
 

 

 

 

 

 
  Von Carl Christian Erhard Schmid.      
           
  18. Mai 1786.      
           
  Wohlgebohrner Herr,      
  Hochzuverehrender Herr Professor!      
  Ich nehme mir die Freyheit, Euer Wohlgebohren diese geringe      
  Schrift ehrerbietigst zu übersenden. Sie ist dazu bestimmt, in meiner,      
  freylich noch sehr eingeschränkten, Sphäre gewisse Grundsätze mehr in      
  Umlauf zu bringen, von deren Beherzigung ein so großer Theil der      
  gewünschten Aufklärung wenigstens der Nachwelt abhängt. Vielleicht      
  ist es aber auch diese gute Absicht allein, die meiner Arbeit einige      
  Nachsicht und Duldung bey dem philosophischen Publicum erwerben      
  kann: so wie mir diese allein den Muth eingeflößt hat, sie dem Auge      
  eines Mannes vorzulegen, für den ich zu viel wahre Ehrfurcht hege      
  und hegen muß, um Ihm mit einem so unvollkommenen Producte      
  meines Fleißes lästig zu werden. Es ist einer meiner lebhaftesten      
  Wünsche, mich in Zukunft Ihrer schätzbaren Wohlgewogenheit einigermaßen      
  würdig zu machen; indessen werde ich mich doch, mit der aufrichtigsten      
  Verehrung Ihrer Verdienste nennen dürfen      
           
    Euer Wohlgebohren      
  Iena, den 18ten May. gehorsamsten Diener      
  1786. Mag. Carl Christian Erhard Schmid.      
           
           
           
     

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