Kant: AA XXII, Elftes Convolut , Seite 516 |
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| 01 | bewegende Kräfte als wirkende Ursachen dieser Bewegungen wie die | ||||||
| 02 | Physik derselben und ihrer Gesetze bedarf, bedürfen philosophischer Principien. — | ||||||
| 03 | Man kann also mit aller Mathematik einem philosophischen | ||||||
| 04 | Erkenntnis nicht im mindesten näher kommen wenn nicht eine Causalverbindung | ||||||
| 05 | dergleichen die der Anziehung oder Abstoßung der Materie | ||||||
| 06 | durch ihre bewegende Kräfte zum Voraus auf den Schauplatz gebracht | ||||||
| 07 | und zum Behuf der Erscheinungen postulirt wird. So bald aber dieses | ||||||
| 08 | eintritt ist der Uberschritt zur Physik geschehen und es kann philosophiae | ||||||
| 09 | naturalis princ. math. geben. — Dieser Schritt den Newton that | ||||||
| 10 | geschahe von ihm in der Qvalität eines Philosophen der neue Kräfte | ||||||
| 11 | aud auf die Bühne bringt und zwar nicht aus vorausgesetzten Bewegungen | ||||||
| 12 | abgeleitete (centripetal// und centrifugal) die immer nur mathematische | ||||||
| 13 | Principien enthielten sondern ursprüngliche (vires primariae) wo die | ||||||
| 14 | Mathematik nur zum Instrument der bewegenden Kräfte gebraucht | ||||||
| 15 | wird indessen daß Philosophie dazu erfordert wird sie uranfänglich | ||||||
| 16 | zu begründen | ||||||
| 17 | Dieser Fall tritt ein damit daß die drey Analogien Keplers alle | ||||||
| 18 | mathematisch bestimmte Gesetze der Umwältzung der Planeten durch | ||||||
| 19 | hinreichende Bobachtung begründet hatten so blieb noch die die Phsyik | ||||||
| 20 | betreffende Frage wegen der wirkenden Ursache dieser Erscheinung | ||||||
| 21 | übrig, und um hierfür Rath zu schaffen schlug Newton eine Brücke von | ||||||
| 22 | der Mathematik zur Physik nämlich dem Princip einer Kraft der alle | ||||||
| 23 | Körper durchdringenden Anziehung durch den leeren Raum nach dem | ||||||
| 24 | Gesetz des umgekehrten Verhältnisses der Qvadrate der Entfernung. | ||||||
| 25 | Er begnügte sich also nicht mit den Erscheinungen sondern brachte eine | ||||||
| 26 | uranfängliche bewegende Kraft auf die Scene welche einerseits allgemeine | ||||||
| 27 | wechselseitige Gravitation blos zu einander strebenden Kräfte | ||||||
| 28 | nach Keplerschen Gesetzen dann aber zuletzt diese in einer allgemeinen | ||||||
| 08 Physik verstümmelt. es δ können die bewegende | |||||||
| 09 geben. Fortsetzung VII 3 rechter Rand. | |||||||
| 10 ihm Fortsetzung 5 Zeilen tiefer. | |||||||
| 11 Von die an in den Haupttext VII 3 eingerückt. | |||||||
| 15 uranfänlich abgekürzt. | |||||||
| 17 Von Dieser an wieder Haupttext VII 2 . Dieser — daß die erste Fassung: 4te Anmerk. — Nachdem nämlich die R.: Dieser Falltrat ein damit, daß | |||||||
| 18 mathematisch bestimmte g.Z. | |||||||
| 19 Beobachtung δ bestimmt hatten | |||||||
| 21 übrig Kommapunkt. | |||||||
| 21-22 Erste Fassung: griff Newton zu einem Nothankernämlich | |||||||
| 22 Mathem. dem Princip g.Z., lies: mit dem Princip | |||||||
| 23 durchdringenden δ allgem | |||||||
| 25 also g.Z. brachte δ: eine Kr gleichsam durch einen Machtspruch δ eine g.Z. | |||||||
| 26 uranfänglich g.Z. am Rande. Scene δ: derselben alseiner uranfänglich//bewegenden Kraft die welche δ: Sch Attraction andererseits Gravitation hies und so mathematisch diebewegende Kräfte durch den gantzen Weltraum ihn ins Spielsetzen | |||||||
| 26-27 einerseits — Kräfte g.Z. am Rande. | |||||||
| 28 aber δ g.Z.) zur zuletzt g.Z. | |||||||
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