Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 413 |
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01 | X Convolut, XIX Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
02 | Der erste Act des Erkenntnisses ist das Verbum: Ich bin das Selbstbewustseyn | |||||||
03 | da Ich Subject mir selbst Object bin: — Hierin liegt nun | |||||||
04 | schon ein Verhältnis was vor aller Bestimmung des Subjects vorhergeht | |||||||
05 | namlich das der Anschauung zu dem des Begriffes wo das Ich doppelt | |||||||
06 | d.i. in zwiefacher Bedeutung genommen wird indem ich mich selbst setze | |||||||
07 | d.i. einerseits als Ding an sich (ens per se) zweytens als Gegenstand | |||||||
08 | der Anschauung und zwar entweder objectiv als Erscheinung oder als | |||||||
09 | mich selbst a priori zu einem Dinge constituirend d.i. als Sache an | |||||||
10 | sich selbst. | |||||||
11 | Das Bewustseyn seiner selbst (apperceptio) ist ein Act wodurch | |||||||
12 | das Subject sich überhaupt zum Objecte macht. Es ist noch keine Warnehmung | |||||||
13 | (apprehensio simplex) d.i. keine Sinnenvorstellung zu | |||||||
14 | welcher erfordert wird daß das Subject durch irgendeinen Gegenstand | |||||||
15 | afficirt werde und die Anschauung empirisch wird sondern reine | |||||||
16 | Anschauung die unter den Benennungen von Zeit und Raum blos das | |||||||
17 | Formale der Zusammensetzung (coordinatio, et subordinatio) des Manigfaltigen | |||||||
18 | der Anschauung enthalten die hiemit ein Princip a priori der | |||||||
19 | synthetischen Erkentnis desselben welches aber eben darum den Gegenstand | |||||||
20 | in der Erscheinung vorstellig macht. | |||||||
21 | Der Unterschied des Mannigfaltigen der Anschauung ob es den | |||||||
22 | Gegenstand in der Erscheinung oder nach demjenigen was er an sich | |||||||
23 | ist vorstellig macht bedeutet nichts weiter als ob das Formale blos subjectiv | |||||||
24 | d.i. für das Subject oder objectiv für jedermann geltend gedacht | |||||||
25 | werden solle welches auf die Frage hinausläuft ob die Position ein | |||||||
26 | Nomen oder ein Verbum ausdrücken solle | |||||||
27 | Die Raumesanschauung mit ihren drey Abmessungen und die der | |||||||
28 | Zeit mit ihrer einigen geben synthetische Sätze a priori als Principien | |||||||
29 | an die Hand aber nicht für Sinnenobjecte, denn es sind keine apprehensibele | |||||||
30 | Dinge die sich der Anschauung (empirisch) darbieten und ihre | |||||||
31 | Vorstellung mit Bewustseyn ist nicht Warnehmung: eben so wenig auch | |||||||
01 Oberer Rand von fremder Hand (Blei): XXII, 2 | ||||||||
05 Ich δ in | ||||||||
06 Ad.: zweifacher | ||||||||
07 Gegenstand δ in | ||||||||
08 objectiv δ n als v.a.? oder δ zu (?) | ||||||||
09 selbst δ be a priori δ constit | ||||||||
11 Etwas engere Schrift. | ||||||||
13 Sinnenvorstellung δ w | ||||||||
15 empirisch δ ist | ||||||||
16 die δ a priori | ||||||||
17 Erst: Zusammenstellung | ||||||||
18 enthalten lies: enthält und ein Princip g.Z. | ||||||||
19 desselben R.: an die Hand geben ? | ||||||||
20 macht. ergänze: enthält | ||||||||
21 Der Unterschied der Anschauung des Mannigfaltigen der Anschauung | ||||||||
23 das v.a. die | ||||||||
25 welches δ dar | ||||||||
28 einigen δ enthal | ||||||||
29 Sinnenobjecte v.a.? Kommapunkt. | ||||||||
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