Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 329 |
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01 | Die Physik subjectiv, als Doctrin betrachtet ist die Lehre von | ||||||
02 | den Erscheinungen der bewegenden Kräfte der Materie theilweise | ||||||
03 | betrachtet (singulatim) sparsim in einem System empirischer Erkentnisse | ||||||
04 | aber (coniunctim) zum Behuf der Erfahrung gedacht folglich | ||||||
05 | objectiv als das Ganze der äußeren Sinnenobjecte (die das Subject | ||||||
06 | afficiren) nach Raumesverhältnissen wechselseitig auf einander wirken | ||||||
07 | und einander gegenwirken die Lehre von den Erscheinungen in so | ||||||
08 | fern das Subject von diesen Kräften afficirt wird, in so fern ihr Verhältnis | ||||||
09 | gegen einander a priori als (wegen der absoluten Einheit des | ||||||
10 | Raums) zur Einheit der Erfahrung gehörend betrachtet wird. | ||||||
11 | Es kann aber für das System der Natur nichts a priori gegeben | ||||||
12 | werden als das Princip der Eintheilung in Classen Gattungen und | ||||||
13 | Arten | ||||||
14 | Was metaphysisch betrachtet blos zu Erscheinungen gezählt werden | ||||||
15 | muß das ist in physischem Betracht Sache an sich selbst (Erscheinung der | ||||||
16 | Erscheinung) und kann als bloßes Formale der Verknüpfung a priori erkannt | ||||||
17 | werden. — Der zur Physik gehörende Begriff von Erscheinungen | ||||||
18 | (die noch vom Schein unterschieden werden müssen) sind die Data der | ||||||
19 | Sinnenvorstellung worauf die bewegenede Kräfte beruhen. — Die Erscheinungen | ||||||
20 | der bewegenden Kräfte werden a priori erkannt ehe noch | ||||||
21 | diese selbst gekannt und als besondere Kräfte anerkannt sind. | ||||||
22 | Physik ist also die Wissenschaft der Principien der Naturforschung | ||||||
23 | in so fern sie mit Sinnengegenständen zu thun hat. Sie setzt die metaphys. | ||||||
24 | A. Gr. der NW. als a priori gegeben voraus und beschaftigt sich | ||||||
25 | mit der Natur als Gegenstande der Erfahrung. — Sie ist darum aber | ||||||
26 | nicht eine empirische Naturlehre fragmentarisch zusammen gelesener Sinnenvorstellungen | ||||||
27 | denn das gäbe keine Wissenschaft (die jederzeit als in einem | ||||||
28 | System enthalten gedacht werden muß) ab eine empirische Wissenschaft | ||||||
29 | ist überhaupt ein Begrif der mit sich selbst im Wiederspruch steht | ||||||
30 | Ein nicht bloßes Aggregat empirischer Vorstellungen sondern die Verbindung | ||||||
31 | derselben in einem System folglich gemäs einem Princip der | ||||||
32 | Moglichkeit der Erfahrung ist das Object der Physik Nun ist die Naturforschung | ||||||
01 subjectiv, g.Z. am Rande. Lehre δ vom System, darüber g.Z. δ: Inbegrif Zusammenstellung | |||||||
01-02 den Erscheinungen g.Z., von nicht mitergzt. | |||||||
02 Kräften Materie δ objectiv aber | |||||||
03 (singulatum) sparsim g.Z. in einem erst: als | |||||||
06 nach Raumesverhältnissen g.Z. am Rande. | |||||||
07 einander g.Z. | |||||||
08 wird Kommapunkt. | |||||||
09 der absoluten g.Z. | |||||||
09-10 (wegen — Raums) g.Z. am Rande. | |||||||
16-17 Schlußklammer hinter: werden. | |||||||
20 werden δ dage a priori g.Z. am Rande. | |||||||
24 als — gegeben g.Z. am Rande. | |||||||
29-30 steht sondern ein | |||||||
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