Kant: AA XXII, Neuntes Convolut , Seite 262 |
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Text (Kant):
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| 01 | durch sie wenigstens einem Theile nach selbst vermittelst jenes Stoffs | ||||||
| 02 | der alle Materie durchdringt Ursache der Starrigkeit. | ||||||
| 03 | Man kann aber annehmen daß alles Tropfbarflüßige aus einer | ||||||
| 04 | Mischung von verschiedenen heterogenen aber in der gantzen Masse | ||||||
| 05 | desselben verbreiteten Stoffen bestehe die durch ihre Erschütterung vermittelst | ||||||
| 06 | des Wärmestoffs in verschiedene Pulsus der oscillirenden Flüßigkeit | ||||||
| 07 | in ihrem Innern nach der Verschiedenen Schweere und Elasticität | ||||||
| 08 | der Elementarpartikeln versetzt werden. Wenn diese Spannung worinn | ||||||
| 09 | sie die Erschütterung des Wärmestoffs versetzt dadurch daß der W mestoff | ||||||
| 10 | einem gewissen Grade nach gebunden wird (ohne doch daß die Wärme | ||||||
| 11 | dabey verliert) so werden die homogenen (in Ansehung ihrer specifischen | ||||||
| 12 | Schwere wohl als Spannkraft) gleichsam in Fascikeln zusammentreten | ||||||
| 13 | dazu sie durch die Oscillation der verschiedenartigen Theile genötigt | ||||||
| 14 | werden (in Fasern, Platten und Blöcken) und durch ein auf solche Art | ||||||
| 15 | gebildetes Gefüge der Verschiebbarkeit wiederstehen und die Materie | ||||||
| 16 | sich in einer bestimmten Figur (z. B. des Cristalls) erstarren machen* | ||||||
| 17 | Die Erfahrung lehrt auch daß wenn die flüßige Materie an der Bildung | ||||||
| 18 | ihres Gefüges im Erstarren nicht gestöhrt wird sie durch Anschießen | ||||||
| 19 | (ein Festwerden durch plotzliches Verschwinden des sie flüßig erhaltenden | ||||||
| 20 | Wärmestofs, Crystallisation genannt) eine gewisse Textur bewirkt | ||||||
| 21 | indem sie starr wird. | ||||||
| 22 | * Jene Fascikeln kann man sich etwa nach der Analogie derer welche die | ||||||
| 23 | Bündel der Muskelfasern machen vorstellig machen da nämlich jede Längenfaser | ||||||
| 24 | wenn man sie mit dem Microscop betrachtet aus zwey andern und dem | ||||||
| 25 | dazwischen befindlichen Cellengewebe besteht und wenn man eine von beyden | ||||||
| 26 | wiederum durch ein mehr vergrößerndes Microscop betrachtet wiederum jede | ||||||
| 27 | dieser Fasern eben so aus zwey andern mit dem dazwischen liegenden Gewebe | ||||||
| 28 | u. so aus einer unabsehlich langen Reihe der neben einander liegenden Fasern | ||||||
| 29 | bestehend wargenommen wird. | ||||||
| 01 vermittelst δ dies | |||||||
| 03 Tropfbarflüßige v.a.? | |||||||
| 05 Stoffe statt: Stoffen | |||||||
| 06 in g.Z. | |||||||
| 09 sie δ dur die versehentlich mitdurchstrichen. versetzt ver v.a. be der Wärmestoff erst: die Wärme gewissen g.Z. | |||||||
| 11 Schlußklammer fehlt, R. ergänzt: entsteht, Ad.: nachläßt (besser). | |||||||
| 12 Falscikeln | |||||||
| 13 dazu sie durch erst: wodurch der v.a. den | |||||||
| 15 Gefüge v.a. Gefügen ? wiederstehen v.a. wiederstehe | |||||||
| 16 einen statt: einer | |||||||
| 17 an v.a. in ? | |||||||
| 19 einem statt: ein | |||||||
| 19-20 erhaltenen | |||||||
| 22 etwa g.Z. | |||||||
| 24 mit δ einem | |||||||
| 25 wenn eine (mit R.) beyden δ durch | |||||||
| 26 ein v.a. be | |||||||
| 28 der δ Fasern zusamm | |||||||
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