Kant: AA XXII, Neuntes Convolut , Seite 213 |
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| 01 | IX. Convolut, I. Bogen, 4. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
| 02 | § 7. |
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| 03 | Die erste Eintheilung der Materie in Ansehung ihrer Qvalität kann | |||||||
| 04 | nur die seyn: sie ist entweder flüßig oder vest; welche letztere Beschaffenheit | |||||||
| 05 | man mit Eulern besser durch starre (materia rigida) ausdrückt | |||||||
| 06 | Das Princip aller Flüßigkeit setzt man allgemein in der Wärme | |||||||
| 07 | als deren Entweichung das Starrwerden zur unvermeidlichen Folge | |||||||
| 08 | haben müsse welches Erstarren dann auch wenn es aus dem ruhigen flüßigen | |||||||
| 09 | Zustande geschieht wie die Erfahrung lehrt ein gewisses Gefühe (textura) | |||||||
| 10 | zu wege bringt welches unter dem Nahmen des Anschießens (Crystallisatio) | |||||||
| 11 | sich in Strahlen (fibras) Blättern (tabulas) und Blöcken | |||||||
| 12 | (truncos) regelmäßig nach den drey geometrischen Dimensionen bildet | |||||||
| 13 | so doch daß hiebey die entfliehende Wärme nicht immer in Substanz | |||||||
| 14 | entweicht sonder vielleicht ihrem größten Theile nach blos gebunden | |||||||
| 15 | (latent gemacht) wird welchem allem der Wärmestoff zum Vehikel und | |||||||
| 16 | selbst zum Bildungsmittel dient wenn nur kein mechanisches Hindernis | |||||||
| 17 | diese Regelmäßigkeit verhindert. | |||||||
| 18 | Die Bildungen in den drey Reichen der Natur fangen alle von dem | |||||||
| 19 | flüßigen Zustande also auch von der Wärme an und nun kann man fragen | |||||||
| 20 | ob der Wärmestoff eine flüßige Materie sey; dessen Übergang aus einem | |||||||
| 21 | Körper in den anderen Erwärmung (Erhitzung) ist — Abgesondert kann | |||||||
| 22 | sie nie gegeben werden sondern sie wirkt nur durch ihr Eindringen in | |||||||
| 23 | alle Materien ohne Ausnahme mit mehr oder weniger Geschwindigkeit | |||||||
| 24 | und vergrößert das Volumen derer die durch sie flüßig werden; macht | |||||||
| 25 | Materien elastisch die es vorher in Verbindung mit andern nicht waren | |||||||
| 26 | z. B. das Wasserstoffgas ohne selbst elastisch zu seyn denn dazu würde | |||||||
| 27 | wiederum Wärme erfordert werden. | |||||||
| 28 | textura fibrosa, laminea et truncalis | |||||||
| 03 der δ Qv Materien ? (verstümmelt). | ||||||||
| 08 auch δ ent (?) | ||||||||
| 09 wie — lehrt g.Z. ein δ Gef | ||||||||
| 10-11 Crystallisatio C v.a. K ? | ||||||||
| 11 sich v.a. in (fibras) v.a. (fibrae) δ Tafeln, oder Platten Blättern g.Z. (tabulas) v.a. (tabulae) | ||||||||
| 12 (truncos) g.Z. regelmäßig δ bildet den g.Z. nach — bildet g.Z. am Rande. | ||||||||
| 13 nicht δ ganz immer — Substanz g.Z. | ||||||||
| 14 ihren Theile v.a. Theil gebunden δ und | ||||||||
| 15 Vehikel δ dien | ||||||||
| 16 diene statt: dient | ||||||||
| 18 Die v.a. Alle Bildungen erste Silbe v.a.? von erst: mit | ||||||||
| 19 also — Wärme g.Z. am Rande. | ||||||||
| 20 ob δ die Wärme selbst oder | ||||||||
| 21 dem statt: den | ||||||||
| 20-21 dessen — ist s.Z. am Rande; δ Ferner: | ||||||||
| 21 Abgesondert A v.a. a | ||||||||
| 25 die — waren s.Z. am Rande. | ||||||||
| 26 z. B. das Wasserstoffgas erste Fassung: z. B.der (?) Wasserstoff gar | ||||||||
| 27 Dieser Absatz links umrandet. | ||||||||
| 28 Diese Zeile s.Z. zwischen dem letzten und dem folgenden Absatz. | ||||||||
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