Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 121 |
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01 | Idee eines allgemein gebietenden u. allvermögenden moralischen Wesens | ||||||
02 | ist die des ens summum | ||||||
03 | Das Daseyn und die Wirklichkeit (existentia u. actualitas von | ||||||
04 | agere) Das Ding ist da wenn u. wo es wirkt. Die Substanz ist das Ding | ||||||
05 | an sich; das Selbständige das cogitabile u. das dabile Das Selbständige | ||||||
06 | und Zufällige oder anhängende. Alles modi der Existenz. Ein | ||||||
07 | Ding res; eine Substanz die so sich ihrer Freyheit bewust ist ist Person, | ||||||
08 | hat auch Rechte. | ||||||
09 | Man kann die Existenz keines Dinges a priori direct beweisen weder | ||||||
10 | durch ein analytisches noch synthetisches Princip des Urtheils. Es aber | ||||||
11 | als ein hypothetisches Ding zum Behuf möglicher Erfahrungen anzunehmen | ||||||
12 | heißt dichten nicht darlegen cogitabile non dabile. — Der | ||||||
13 | Begrif von Gott ist aber der Begriff von einem Wesen das alle | ||||||
14 | moralische Wesen ohne selbst verpflichtet verpflichten kann mithin | ||||||
15 | über alle rechtliche Gewalt hat. — Die Existenz eines solchen aber | ||||||
16 | direct beweisen zu wollen enthält einen Wiederspruch denn a posse ad | ||||||
17 | esse non valet consequentia — Es bleibt also nur ein indirecter | ||||||
18 | Beweis übrig indem angenommen wird daß etwas anderes möglich sey | ||||||
19 | nämlich das nicht in theoretischer sondern in reiner practischer Rücksicht | ||||||
20 | das Erkentnis unserer Pflichten als (tanquam) göttlicher Gebothe zum | ||||||
21 | Princip der practischen Vernunft beurkundet und bevollmächtigt sey, | ||||||
22 | wo vom Sollen zum Können die Conseqventz gilt | ||||||
23 | Es ist nämlich in dem Geiste des Menschen ein Princip der moralisch//practischen | ||||||
24 | Vernunft ein Pflicht//gebot welches er zu verehren und | ||||||
25 | ihm zu gehorchen (obtemperantia) schlechterdings sich genöthigt sieht | ||||||
26 | und der einem categorischen Imperativ correspondirt dessen Formel | ||||||
27 | bejahend oder verneinend (Du sollst vater und Mutter ehren: Du sollt | ||||||
08 Spatium 5 Zeilen. | |||||||
09 Etwas dickere Schrift. direct g.Z. | |||||||
10 durch ein g.Z. noch δ seyn der statt: des Principder s.Z. | |||||||
09-10 Erste Fassung: weder durch — synthetisches Urtheil Zweite Fassung: weder durch — synthetisches Princip der Urtheilskraft (so schon von R. ergänzt. Im Original hinter: Urtheils nur der Ergänzungsstrich). | |||||||
10 des δ ist | |||||||
11 hypothetisches mögliche | |||||||
12 cogitabile — dabile s.Z. | |||||||
13 aber g.Z. | |||||||
14 ohne — verpflichtet g.Z. ergänze: zu sein | |||||||
15 rechtliche g.Z. aber g.Z. | |||||||
16 direct δ zu zu wollen g.Z. | |||||||
15-16 Die Existenz — Wiederspruch steht zwischen senkrechten Strichen. δ und doch soll es angenommen werden nämlich | |||||||
16-17 Erste Fassung: aus a poße ad eße eine Conseqvenz zu statuiren | |||||||
18 indem — sey s.Z. | |||||||
19 Von nämlich an Fortsetzung darüber, in dem letzten Spatium. | |||||||
21 Vernunft δ diene. Kommapunkt. | |||||||
23 Letztes Viertel der Seite. nämlich s.Z. | |||||||
24-25 und — obtemperantia) s.Z. | |||||||
25 genöthigt δ ist | |||||||
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