Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 550 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
01 | umschließend seyn) kein Gegenstand möglicher Erfahrung — Denn | ||||||
02 | das Nichtseyn eines Gegenstandes der Warnehmung kann in der | ||||||
03 | Vorstellung nicht selbst ein warnehmbarer Gegenstand seyn. Es existirt | ||||||
04 | also kein leerer Raum als Object sondern der Raum ist blos eine | ||||||
05 | Vorstellungsart die dem Subject zusteht sich einen äußeren Gegenstand | ||||||
06 | in einer gewissen Form (der reinen äußeren Anschauung, nicht des | ||||||
07 | Denkens) vorzustellen nicht wie er ist sondern wie er dem Subject nothwendig | ||||||
08 | erscheint und so a priori gegeben ist in so fern er von jenem | ||||||
09 | afficirt wird. | ||||||
10 | Eine negative Erfahrung vom Sinnenobject läßt sich also nicht | ||||||
11 | machen gleichwohl aber erfordert die durchgängige Bestimmung welche | ||||||
12 | die Existenz eines jeden Dinges schon in seinem Begriffe bey sich führt | ||||||
13 | daß die Verneinungsmerkmale ob sie zwar nicht zu den Bedingungen | ||||||
14 | möglicher Erfahrung als Elemente und Stoff für die Vorstellungskraft | ||||||
15 | des Subjects gehören doch zu den Bedingugnen einer möglichen Erfahrung | ||||||
16 | im Object gezählt werden müssen. | ||||||
17 | 1. Die Raumeseinnehmung (occupatio spatii) betrifft nur die | ||||||
18 | Existenz von etwas Räumlichem | ||||||
19 | 2. Die Raumeserfüllung (repletio spatii) die bewegende Kraft der | ||||||
20 | Anziehung u. Abstoßung der Materie im Raum um das Leere zu verhindern | ||||||
21 | |||||||
22 | Unterschied des empirisch gegebenen Raums von dem a priori (in | ||||||
23 | der reinen Anschauung) gegebenen: Aber dieser ist auch nicht ein ausser | ||||||
24 | mir gegebenes Object weil er nicht Gegenstand der Sinne sondern der | ||||||
25 | Sinnlichkeit ist | ||||||
26 | Der Raum an sich ist bloße Form der Anschauung und nicht ein | ||||||
27 | Object derselben. — Der leere Raum ist contradictio in adiecto | ||||||
28 | Es muß erst Raum erfüllende sich selbst durch agitirende Kräfte | ||||||
29 | (durch Anziehung u. Abstoßung) unabläßig bewegende Materie seyn | ||||||
30 | ehe jedem Partikel sein Ort im Raum bestimt werden kann. Dies ist | ||||||
31 | die basis jeder Materie als Gegenstand möglicher Erfahrung. Denn | ||||||
01 Hinter seyn) versehentlich undurchstrichen: weil er | |||||||
02-03 in — Vorstellung g.Z. | |||||||
08 erscheint v.a. erscheinen ? in g.Z. | |||||||
10 vom Sinnenobject g.Z. | |||||||
11-12 welche zur Existenz (Ct.: zur... gehört ) | |||||||
15 Bedingungen δ einer | |||||||
15-16 Erfahrung δ von | |||||||
16 gezählt verstümmelt. | |||||||
17 Zweites Drittel des rechten Randes. | |||||||
23 gegebenen abgekürzt. nicht δ et | |||||||
24 sondern δ Form (g.Z.) | |||||||
25 2 Zeilen Spatium; das Folgende lockerere, weniger geneigte Schrift. | |||||||
27 Spatium 3 Zeilen; das Folgende wieder in der früheren Schrift. | |||||||
28-29 agitirende (durch vgl. Ad. 403. durch Sigel. | |||||||
[ Seite 549 ] [ Seite 551 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |