Kant: AA XXI, Drittes Convolut , Seite 285 |
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Text (Kant):
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| 01 | gehe ich aber von einer Gattung zur anderen z. B. von dem Begriffe | ||||||
| 02 | der Metalle zu dem der Steine so ist das ein Übergang (transitus) | ||||||
| 03 | welcher wenn er nicht durch logische Eintheilung eines höheren Begrifs | ||||||
| 04 | in die niedrigere die unter ihm enthalten sind mithin systematisch verrichtet | ||||||
| 05 | worden als ein fehlerhafter Übergang von einer Gattung zur | ||||||
| 06 | Anderen (μεταβασις εις αλλο γενος) von den Logikern getadelt wird. | ||||||
| 07 | Die Naturwissenschaft (scientia naturalis) welche wenn sie nach Vernunftprincipien | ||||||
| 08 | geordnet worden eben dieser Form halber philosophia | ||||||
| 09 | naturalis genannt wird theilt sich in die reine aus Begriffen a priori | ||||||
| 10 | hervorgehende und die angewandte Naturlehre deren einer den Titel | ||||||
| 11 | Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft führt | ||||||
| 12 | der andere Physik heißt und mit jener auch empirische Principien gleich | ||||||
| 13 | als in einem System verbindet. | ||||||
| 14 | Es ist aber mit aller Empirie darum schlimm bestellt daß die sorgfältigst | ||||||
| 15 | zusammen gesuchte Erfahrungsbegriffe dem Naturforscher niemals | ||||||
| 16 | den Besitz eines Ganzen und die Vollständigkeit eines Systems sichern | ||||||
| 17 | sondern nur stoppelnd (compilando) zu Stande gebracht werden können | ||||||
| 18 | und man immer erwarten muß sein angemaßtes System umarbeiten | ||||||
| 19 | gewisse Theile ausstoßen oder für andere welche sich neuerdings als | ||||||
| 20 | vorher noch nicht gekannte Species ankündigen dürften Platz lassen zu principia | ||||||
| 21 | müssen. | ||||||
| 22 | Es ist also in einem System der Naturwissenschaft nicht zu vermeiden | ||||||
| 23 | daß darinn nicht ein Sprung (saltus) vorgehe wenn nicht auf einen | ||||||
| 24 | Mittelbegriff (nicht den logischen im Syllogism der blos die Form | ||||||
| 25 | des Schließens angeht sondern den realen welcher der Vernunft ein | ||||||
| 26 | Object darbietet) bedacht genommen wird welcher einerseits an einen | ||||||
| 27 | Begriff des Objects a priori andererseits an die Bedingung der Möglichkeit | ||||||
| 28 | der Erfahrung in der dieser Begriff realisirt werden kann geknüpft | ||||||
| 29 | ist; denn alsdann allein dient ein solcher Begriff zum Übergange | ||||||
| 30 | von den metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft zur | ||||||
| 31 | Physik der alsdann kein Sprung ist | ||||||
| 01 Anderen δ oder von einer Species zur anderen | |||||||
| 05 als g.Z. Übergang erst: Absprung | |||||||
| 07-08 Vernunfprincipien | |||||||
| 09 reine δ a pr | |||||||
| 10 einer den erst: erstere unter dem Titel δ der | |||||||
| 12 heißt Fortsetzung |
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| 12-13 gleich als g.Z. | |||||||
| 14 darum g.Z. | |||||||
| 15 zusammen gesuchte erst: aufgelesene dem Naturforscher g.Z. am Rande. | |||||||
| 17 sonder compilando erst: compilatori | |||||||
| 19 oder g.Z. | |||||||
| 23 auf erst: für | |||||||
| 25 Scließens δ betr der Vernunft g.Z. | |||||||
| 26 Object δ vorstell an δ Principien | |||||||
| 26-27 einen — Objects g.Z. | |||||||
| 28 in — kann g.Z. am Rande. | |||||||
| 29 ; v.a.: | |||||||
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