Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 210 |
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01 | welches All der Materie eben darum nicht ortverändernd (materia | ||||||
02 | locomotiua) d. i. bewegend in ihrem Platze aber nicht beweglich ausser | ||||||
03 | demselben seyn kann: deren als eines allgemein verbreiteten Weltstoffs | ||||||
04 | innere wirkliche und nie aufhörende Bewegung in Anziehung und Abstoßung | ||||||
05 | alle Materie in (nicht progressiver) continuirlicher Agitation | ||||||
06 | erhält | ||||||
07 | A |
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08 | Eintheilung der physischen Körper nach |
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09 | Begriffen a priori |
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10 | Sie sind entweder organisch oder unorganisch. |
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11 | Die Definition eines organischen Körpers ist daß er ein Körper | ||||||
12 | ist dessen jeder Theil um des anderen willen (wechselseitig als Zweck | ||||||
13 | und zugleich als Mittel) da ist. — Man sieht leicht daß dies eine bloße | ||||||
14 | Idee ist der a priori die Realität (d. i. daß es ein solches Ding geben | ||||||
15 | könne) nicht gesichert ist | ||||||
16 | Man kann die Erklärung dieser Fiction auch anders stellen: Er ist | ||||||
17 | ein Körper an welchem die innere Form des Ganzen vor dem Begriffe | ||||||
18 | der Composition aller seiner Theile (also in Figur sowohl als Textur) | ||||||
19 | in Ansehung ihrer gesammten bewegenden Kräfte vorhergeht (also Zweck | ||||||
20 | und Mittel zugleich ist). — | ||||||
21 | Weil aber in dieser Definition noch immer ein immaterielles Princip | ||||||
22 | (nämlich ein Wollen der wirkenden Ursache) eingemischt ist folglich | ||||||
23 | der Begrif nicht rein Physisch seyn würde so kann sie am besten so abgefaßt | ||||||
24 | werden: organischer Körper ist der, dessen jeder Theil absolute Einheit | ||||||
25 | des Princips der Existenz und Bewegung aller übrigen seines Ganzen ist. | ||||||
01 All erst: Ganze Materie v.a. Weltmaterie | |||||||
02 locomotiua) δ seyn kann in — Platze g.Z. | |||||||
04 in Anziehung und steht doppelt. | |||||||
05 in δ Agitation Sinn: continuirlicher (nicht progressiver) ? | |||||||
08 physischen g.Z. | |||||||
14 ein g.Z. | |||||||
16 kann δ noch | |||||||
17 innere g.Z. Begriffe δ aller seiner | |||||||
18 also v.a. in (?) Textur) δ vorhergeht | |||||||
20 zugleich ist). — δ: Er ist also obgleich Naturproduct1) doch Analogon des höchsten Kunstproducts weil diebewegende Kräfte hiebey2) Leben mithin Spontaneitat (obgleich nicht absolute als welche Freyheit wäre) voraussetzen welches Princip gleichwohl als3) immateriell4) hiezunicht5) im eigentlichen Sinne6) angenommen wird. | |||||||
22 Ursache) δ hiebey ist g.Z. | |||||||
25 der v.a. seiner ? | |||||||
1) Naturproduct δ der (?) ungereimt ist | |||||||
2) 1. Fassung: hier | |||||||
3) als g.Z. | |||||||
4) immateriell δ hiebey | |||||||
5) nicht δ als | |||||||
6) Sinne δ h | |||||||
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