Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 043 |
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01 | ist in mir ein Vermögen der technisch//practischen und zugleich moralisch// | ||||||
02 | practischer Vernunft als die Eigenschaft eines Menschen. | ||||||
03 | Diese Eintheilung sollte nur Dichotomie seyn (Gott u. die Welt) | ||||||
04 | denn der Mensch ist selbst ein Weltwesen: Dieweil er aber eine Person | ||||||
05 | ist (d. i. ein Wesen das der Rechte und Pflichten fähig ist) und nicht | ||||||
06 | zu Sachen gehört sondern über sich selbst absprechen kann so ist er auf | ||||||
07 | zwiefache Art zu behandeln | ||||||
08 | [Die Meynung daß die Welt ein Thier also auch beseelt sey] | ||||||
09 | Ob es mehr Welten gebe. — Das All im Raum dessen es auch | ||||||
10 | mehrere geben soll ist ein Wiederspruch (Pluralitas mundorum). Eben | ||||||
11 | so daß es auch mehr Götter gebe; denn diese sind idola der Begrif von | ||||||
12 | Gott ist aber blos eine Idee d. i. ein reiner Vernunftbegriff. — Ein | ||||||
13 | Ideal soll es nicht genannt werden denn das wäre blos eine subjective | ||||||
14 | nicht eine objective Vorstellung von deren Gegenstand jetzt geurtheilt wird. | ||||||
15 | apagog ischer Beweis [Merkwürdiger Unterschied zwischen dem | ||||||
16 | direct oder indirect beweisenden oder bestimmenden absurditas | ||||||
17 | oppositi] | ||||||
18 | Das All der Wesen (vniuersum) ist Gott u. die Welt Sie sind | ||||||
19 | beyde nicht Gegenstände möglicher Erfahrung sondern Ideen; selbstgeschaffene | ||||||
20 | a priori Gedankendinge (entia rationis) und enthalten | ||||||
21 | Principien der systematischen Einheit des Denkens von Gegenständen. | ||||||
22 | — Wir schauen alle Gegenstände (nach Spinoza) in Gott an: eben so | ||||||
23 | können wir sagen sie müssen ihrer Realität nach in der Welt angetroffen | ||||||
24 | werden (Lichtenberg). Die erste durch technisch//practische; die andere | ||||||
25 | durch moralisch//practische Vernunft. — [In der Welt ist bloße Receptivitat | ||||||
26 | — in Gott absolute Spontaneität.] | ||||||
27 | Das All der Wesen (vniuersum) ens summum enthält in sich Gott | ||||||
28 | und die Welt. Das erstere ist sich selbst a priori constituirend als eine | ||||||
29 | Person d. i. als ein Wesen das Rechte hat und keine Pflichten | ||||||
30 | das zweyte was beydes Rechte sowohl als Pflichten hat, der Mensch | ||||||
31 | der Weltbeobachter (Cosmotheoros) | ||||||
32 | NB. Der Mensch der Beydes hat ist auch nur Sinnenobject | ||||||
33 | indem es beydes besitzt (amphibolie) zu beyden Welten geh | ||||||
03 u. 12 Gott Sigel. | |||||||
08 Thier δ sey u. also | |||||||
08 u. 17 Klammer i.O. | |||||||
09 dessen v.a. deren? | |||||||
12 reiner g.Z. Vor Ein angesetzt δ I. v.i. E. | |||||||
13 wäre g.Z. | |||||||
15 Rechts darunter; zwischengeschrieben. | |||||||
18 Andere, steilere Schrift. | |||||||
26 Links abgewinkelt; Klammer i.O. | |||||||
27 vniuersum verstümmelt. ens summum g.Z. | |||||||
29 Wesen δ (g.Z.): was Rechte hat | |||||||
31 v.a. Weltbewohner ? Neben: das Rechte.. hat δ: Gott und die Welt | |||||||
32 Vor NB. δ der hat v.a. ist | |||||||
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