Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 098 |
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01 | der lächerlichen Gebräuche einer in ihrem eignen Chrakter lebhaften | ||||||
02 | u. gaukelnden Nation macht. Der immerwährende Umgang der Franzosen | ||||||
03 | mit dem Frauenzimmer ist ihrem Charakter gemäs dieses aber ist nicht | ||||||
04 | bey den teutschen. Unser Frauenzimmer hat auch bey weitem nicht die | ||||||
05 | lebhafte coqvetterie des französischen Daher diese Manier des Umganges | ||||||
06 | immer etwas abgeschmackt seyn muß. Sie sind hier noch immer stoltz | ||||||
07 | Da das Frauenzimmer schwach ist so sind sie weit weniger der | ||||||
08 | Tugend fähig sie haben aber dasjenige was sie entbehrlich machen kann. | ||||||
09 | Die Tugend wird immer nöthiger aber auch immer unmöglicher in | ||||||
10 | unsrer jetzigen Verfassung | ||||||
11 | Da die Tugend stärke anzeigt so muß sie sich vor kriegerischen Staaten | ||||||
12 | schiken mehr vor Rom als Carthago. | ||||||
13 | Einheit in der gesellschaft, ist unter vielen nicht möglich | ||||||
14 | Wenn wir zu den Bedürfnissen die Arbeiten eines andern zählen | ||||||
15 | warum nicht auch seine Frau | ||||||
16 | Die Männer schätzen ihren Werth nur in relation auf einander | ||||||
17 | wenn sie in Gesellschaft seyn: die Frauen nur in relation auf die Männer | ||||||
18 | weil nun eine jede entdekte reitzende Eigenschaft oder Anmaßung einzunehmen | ||||||
19 | jeder andrer buhlerische Forderung antastet so medisiren sie stark | ||||||
20 | von einander | ||||||
21 | Eine artige Frau sucht das gantze Geschlecht einzunehmen | ||||||
22 | ob sie gleich davon nicht zu profitiren gedenkt Dieses kommt daher weil | ||||||
23 | da sie sollen gesucht werden sie eine allgemeinheit der Neigung zu gefallen | ||||||
24 | besitzen müssen denn wäre diese Eingeschränkt so würde sie vielleicht | ||||||
25 | auf den fallen der sie nicht will. Diese Neigung tritt in den Ehen aus | ||||||
26 | ihren Schranken | ||||||
03 gemäs verstümmelt. | |||||||
03 u. 04 nicht Sigel. | |||||||
06 hier noch? hiernach?? Trennungsstrich; das Nachfolgende in größerer, brauner Schrift und ersichtlich früher geschrieben. | |||||||
07 Frauenz. | |||||||
08 entbehrl. | |||||||
13 Kurzer Trennungsstrich und 1 Zeile spatium. Das Folgende in gleicher Handschrift und schwarzer Tinte. | |||||||
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