Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 028 |
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| 01 | Der Mann muß von keinem andern abhängen damit die Frau gäntzlich | ||||||
| 02 | von ihm abhange | ||||||
| 03 | Es muß gefragt werden wie weit können die innere moralische Gründe | ||||||
| 04 | einen Menschen bringen. Sie werden ihn vielleicht dahin bringen daß er im | ||||||
| 05 | stande der Freyheit ohne große Versuchungen gut ist aber wenn anderer | ||||||
| 06 | Ungerechtigkeit oder der Zwang des Wahnes ihm gewalt thun alsdenn | ||||||
| 07 | hat diese innere Moralität nicht Macht gnug. Er muß religion haben u. | ||||||
| 08 | vermittelst der Belohnungen des künftigen Lebens sich aufmuntern und | ||||||
| 09 | die Menschliche Natur ist nicht fahig einer unmittelbaren moralischen | ||||||
| 10 | Reinigkeit. Wenn aber übernatürlicher Weise in ihm Reinigkeit gewirkt | ||||||
| 11 | wird so haben die kunftigen Belohnungen nicht mehr die Eigenschaft der | ||||||
| 12 | Bewegungsgründe | ||||||
| 13 | Das ist der unterschied der falschen u. gesunden Moral daß jene nur | ||||||
| 14 | Hülfsmittel gegen Übel sucht diese aber davor sorgt daß die Ursachen | ||||||
| 15 | dieses Übels gar nicht da seyen | ||||||
| 16 | Das Ansehen wenn es Erhabenheit ankündigt ist der Schimmer | ||||||
| 17 | wenn es Schönheit ankündigt ist das Hübsche oder auch das Geschmückte | ||||||
| 18 | des Putzes wenn es gekünstelt ist | ||||||
| 19 | Unter allen arten des Putzes ist auch der moralische. Das erhabene | ||||||
| 20 | des Standes bestehet darin daß er viele Würde befasse das Schöne | ||||||
| 21 | heißt hier das geziemende | ||||||
| 22 | Die Ursache weswegen die vom Adel gemeinhin schlecht bezahlen | ||||||
| 23 | Es ist ein großer Schade vor das genie wenn die Critik eher ist als | ||||||
| 24 | die Kunst. Wenn in eine Nation eher Muster hineinkommen die sie blenden | ||||||
| 25 | ehe sie ihre eignen Talente ausgewikelt hat. | ||||||
| 04 bringen. δ Es | |||||||
| 07 u. 09 nicht Sigel. | |||||||
| 08 Belohnungen? Belohnung? | |||||||
| 10 ubernaturl. | |||||||
| 13 Veränderte, steilere Handschrift. | |||||||
| 18 des — ist g.Z. auf gleicher Zeile, durch senkrechten Strich angeschlossen. | |||||||
| 20 daß Schöne | |||||||
| 21 heißt δ? | |||||||
| 22 gemeinhin abgekürzt. Die letzten beiden Absätze in gleicher Schrift und Tinte. | |||||||
| 23 11. Druckseite, oberer Rand. Schwarze Schrift. | |||||||
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