Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 266

     
           
 

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  01 Zufriedenheit (Lossprechung) oder Reue, Vorwurf (Verurtheilung) zu empfinden.      
  02 Dieses vor der Handlung heißt Gefühl, nach der Handlung Gewissen.      
  03      
           
  04 Das Gewissen aber muß ein instinct seyn und also seinen actus nicht      
  05 der willkühr negativ unterwerfen, weil es sonst keinen Zwang über uns      
  06 ausüben könte. Es ist dte Vorrükung des tadels, welche wir nicht vermeiden      
  07 können. Gewissenhaft ist der, welcher diese innere Verantwortung      
  08 und das innere gericht scheuet. Ungewissenhafte, Gewissenlose können dieses      
  09 forum Gantz feriieren lassen.      
           
  10 Dieses forum bekomt seine Gewalt* nicht bricht ab.      
           
  11 * (g motiva haben obiective Kraft, aber die subiective Kraft derselben      
  12 kommt auf die Empfindsamkeit an. )      
           
   

 

7182.   υ.   Pr 123   Zu § 183, Schlussatz:
 
     
  14 Es ist eigentlich kein forum als externum, weil kein Zwang ist, wo      
  15 einer über sich selbst urtheilt; aber die bricht ab.      
           
   

 

7183.   φ? ψ?   Pr 121.   Zu § 182:
 
     
  17 Ob das gewissen in ansehung der handlungen der Schuldigkeit blos      
  18 rechtfertigt, in Ansehung der Verdienstlichen aber belohnt. Ob es blos in      
  19 Ansehung der übertretung der Schuldigkeit bestraft, in Ansehung der der      
  20 Liebespflicht sich unnütz erklärt. Es scheint, das Gewissen belohne alles      
  21 Gute und bestrafe alles Böse, aber in verschiedenem Grade.      
           
   

 

7184.   φ? ψ?   Pr 122.   Zu § 183:
 
     
  23 Es scheint, das gewissen könne nicht gnug bestrafen, weil es von      
  24 unserm willen abhängt, ob wir uns desselben Bissen unterwerfen wollen      
  25 oder nicht. Also ist es nur ein forum vicarium. Es besteht also mehr in      
  26 furcht der verdienten Strafe, als der Strafe selbst.      
           
   

 

7185.   φ.   Pr 124.   Neben § 185:
 
     
  28 Ob tugend könne gelernt werden? Kan in zwiefacher Bedeutung genommen      
  29 werden. 1. ob ohne alles moralische Gefühl, d. i. Bestimbarkeit      
  30 des willens durch practische Vernunftregel, jemand, was tugend sey, verstehen      
     

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