Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 248

     
           
 

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  01 Mensch. Ein Morder, der einen Menschen aus Mitleiden hält, der in      
  02 Ohnmacht fiel, war in diesem Augenblike gut.      
           
   

 

7094.   υ?   Pr 63.
 
     
  04 Die Lehre des evangelii will auch, daß man nicht anders als durch      
  05 Wohlverhalten und Heiligkeit soll hoffen seelig zu werden, daß man aber      
  06 diese Heiligkeit hoffen soll, so fern man mit allem ernste sich befleißigt, nach      
  07 seinen verliehenen Kräften so gut zu seyn, als man kann.      
           
   

 

7095.   υ?   Pr 63.
 
     
  09 Es giebt pragmatische Ursachen der Gesetze, um den Misbrauch zu      
  10 verhüten, und moralische oder iuridische, deren Grund blos das recht ist.      
  11 Weil ein jeder, der sein recht sucht, auch solche Mittel desselben haben will,      
  12 dadurch er gesichert ist, so unterwirft er sich pragmatischen Gesetzen. Daher      
  13 giebt es transscendentale Gesetze, z. E. Niemals unwarheit zu reden, und      
  14 pragmatische practische und pragmatische.      
           
   

 

7096.   υ?   Pr 63.
 
     
  16 Daß die moralität auch einen Gesetzgeber habe, bedeutet: daß wir in      
  17 ansehung dessen, was moralisch ist, mit sammt dessen folgen einem mächtigen      
  18 Willen unterworfen sind.      
           
   

 

7097.   υ?   Pr 63.
 
     
  20 Die moralischen Gesetze haben an sich selbst keine vim obligatoriam,      
  21 sondern enthalten nur die norm. Sie enthalten die objectiven Bedingungen      
  22 der Beurtheilung, aber nicht die subjectiven der Ausübung. Die letzte bestehen      
  23 in der Übereinstimmung mit unserem Verlangen zur Glükseeligkeit.      
  24 Die moralischen Gesetze bedürfen einem Gesetzgeber, dessen Willen ein Guter      
  25 Wille (g ein heiliger ), aber auch ein allvermögender Wille sey. Das erste:      
  26 daß er die absicht auf das glük der Menschen habe, das zweyte: daß die      
  27 Condition sie zu ertheilen die moralische Vollkommenheit sey, das Dritte:      
  28 daß er die Macht dazu habe. Darauf beruhet die potestas legislatoria.      
           
     

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