Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 195 |
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01 | die sehr gut oder angenehm, die sie genießen, aber schlechthin gut ist sie | ||||||
02 | nicht, d. i. vor jedermanns augen, d. i. in dem allgemeinen Urtheil der | ||||||
03 | Vernunft, wenn die, so solche genießen, keine Würdigkeit derselben in ihrem | ||||||
04 | Verhalten haben. Talente sind sehr gut als Mittel; aber es komt doch zuletzt | ||||||
05 | darauf an, welchen willen das subiect habe, sich ihrer zu bedienen. | ||||||
06 | alle Art von Vollkommenheit im höchsten Wesen: ewigkeit, Allmacht, Allgegenwart | ||||||
07 | ist an sich selbst erhaben und schreklich, so lange noch ein Guter | ||||||
08 | wille fehlt, solche wohl zu gebrauchen. Bey Der freye Wille und dessen | ||||||
09 | Beschaffenheit macht selbst ist allein einer inneren Bonität fähig. Daher | ||||||
10 | nicht die Glükseeligkeit, sondern die Würdigkeit glüklich zu seyn ist das, | ||||||
11 | was die oberste Bedingung alles Guten ausmacht. | ||||||
6891. υ--φ. Pr V'. |
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13 | Eine praktische maxime ist: keine Einrichtung ist gut, bey der es unmöglich | ||||||
14 | wird, besser zu werden. Mithin ist die erbliche Unterthänigkeit, | ||||||
15 | da es unmöglich ist, seinen Zustand zu verbessern, guten Zweken zuwieder. | ||||||
16 | Wenn sie eine strafe seyn soll, so fehlt ihr die Beziehung aller Strafen | ||||||
17 | auf Vollkommenheit und Verbesserung. | ||||||
18 | Es ist auch lächerlich, daß man über die Unfähigkeit solcher Persohnen | ||||||
19 | spottet, sich selbst zu regiren, da sie doch nur durch diesen Zustand | ||||||
20 | in der Unfähigkeit seyn. | ||||||
21 | Die legalität ist: | 1. der freyheit (das erlaubte), | |||||
22 | 2. das verdienstliche: der Zweke. | ||||||
23 | Die reinigkeit des Bewegungsgrundes oder der Zweke (Absicht). | ||||||
6892. υ. Pr VIII'. |
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25 | Der Begrif der sittlichkeit besteht in der Würdigkeit glüklich zu seyn | ||||||
26 | (der Befriedigung seines Willens überhaupt). Diese Würdigkeit beruht | ||||||
27 | auf der übereinstimmung mit den Gesetzen, unter denen, wenn sie allgemein | ||||||
28 | beobachtet würden, iederman der Glükseligkeit im höchsten Grade, als es | ||||||
29 | nur durch freyheit geschehen kan, theilhaftig seyn würde. (g Warum muß | ||||||
30 | man sich aber der Glükseeligkeit würdig verhalten? ) | ||||||
31 | 1. --- Diese Übereinstimmung mit allgemeingültigen gesetzen der Willkühr | ||||||
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