Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 141 |
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01 | die materie. die erstere sind iederzeit motiva obligantia, die andere obligandi. | ||||||
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6722. ξ--ο? (ρ--υ?) Pr 7. |
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04 | die treibende kraft der moralischen bewegungsgründe ist die | ||||||
05 | schwächste; stärker ist die der pragmatischen, noch stärker die der pathologischen. | ||||||
06 | also alles umgekehrt nach der regel der diiudication. man | ||||||
07 | muß aber auch, anstatt die triebfeder der sittlichkeit zu verstarken und die | ||||||
08 | der sinnlichkeit zu schwächen, die letztere nicht mit der ersten aliiren, weil | ||||||
09 | man dadurch wohl die handlungen des menschen, aber nicht den menschen | ||||||
10 | bessert. nicht vortheil, nicht ehre, nicht ruhm. | ||||||
6723. ξ--ο? (ρ--υ?) Pr 7. |
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12 | die freyheit eines vollkommenen wesens ist obiectiv uneingeschränkt, | ||||||
13 | eines unvollkommenen ist eingeschränkt, gebunden. die ungebundenheit | ||||||
14 | ist gesetzlosigkeit. | ||||||
6724. ξ. Pr 8. |
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16 | Ist nicht in iedem moralischen imperativus eine Verbindlichkeit? | ||||||
17 | d. i. eine Nöthigung durch einen andern Willen, welcher der beständige | ||||||
18 | und originale Wille ist, nemlich entweder unmittelbar durch den obern | ||||||
19 | intellectualen Willen oder durch ihn vermittelst des Willens andrer. | ||||||
20 | Wer einen bloß intellectualen Willen hat, ist nicht verbindlich. Der | ||||||
21 | Verstand imperirt. | ||||||
22 | Groß, Gut, glüklich. Ein Großer fürst macht seinen staat groß, aber | ||||||
23 | nicht glüklich, viel weniger gut. | ||||||
6725. ξ. Pr 9. |
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25 | Die Gantze Schwierigkeit bey dem Streit über das principium der | ||||||
26 | moral ist: wie ein apodictischer categorischer imperativus möglich sey, der | ||||||
27 | nicht conditional ist, weder sub conditione problematica noch apodictica | ||||||
28 | (der Geschiklichkeit. Klugheit). Ein Solcher imperativus sagt, was ursprünglich, | ||||||
29 | primitive gut ist. Es ist zu bewundern, daß das primitive | ||||||
30 | Gut: die condition von allem, was gefällt, nur einem Willen zukome. Die | ||||||
31 | Ursache ist, weil alle Vollkomenheit eine idee und die Wirklichkeit derselben | ||||||
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