Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 667

     
           
 

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  01 läßt (noris quam sit tibi curta supellex). Die critische Philosophie ist      
  02 diejenige welch Vernunftwirthschaft, welche zuerst ihren Vermögenszustand      
  03 untersucht, um zu wissen, wie weit sie in Ausgaben gehen kann, und      
  04 sieht aus wie ein Pinsel gegen den geistreichen Kopf, der so wie ein gewisser      
  05 Minister von seiner StaatsVerwaltung rühmt: je mehr er Schulden      
  06 macht, desto reicher wird er.      
           
   

 

6342.   ω4.   L Bl. E 2.   S. I.   R II 5.
 
     
  08 Wir könnten Dinge nicht a priori erkennen, wäre läge nicht das Subjective      
  09 unserer Vorstellungskraft, mithin die Art, wie sie uns Erscheinen,      
  10 uns a priori zum Grunde als die Bedingung, unter der allein sie uns so      
  11 und nicht anders Vorkommen können.      
           
  12 Wir können Dinge, so wie sie an sich selbst sind, nur durch Warnehmung      
  13 erkennen. Alsdann aber m — bricht ab. Würden Raum und      
  14 Zeit die Formen der Dinge an sich selbst seyn, so würden wir sie nur durch      
  15 Warnehmung, also nicht als nothwendig erkennen.      
           
  16 Wir können Dinge nach dem, was sie an sich sind (noumena), und      
  17 überhaupt a priori nur erkennen, sofern wir sie uns selber machen.      
           
   

 

6343.   ω4 (etwa Mai 1797).   L Bl. D 12.   S. I, II.   R I 217.
 
     
  19 S. I:      
  20 Die Endabsicht aller Metaphysik ist, von der Erkentnis des Sinnlichen      
  21 zu der des Übersinnlichen aufzusteigen. Die Critik d. r. V. beweiset      
  22 nun, daß dieses nie in theoretischer, wohl aber in moralisch-practischer Absicht      
     

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