Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 542 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
01 | Der Atheist muß doch die analytische praedicate Gottes zugestehen | |||||||||
02 | (g denn die Möglichkeit eines solchen Wesens kan man nicht bestreiten ). | |||||||||
04 | Der Deist gesteht auch die synthetische, aber lauter transscendentale, | |||||||||
05 | nicht die physiologische, aus Furcht für den anthropomorphism. | |||||||||
06 | Er hat also auch keinen moralischen Gebrauch des Erkentnisses von Gott. | |||||||||
07 | Spinoza war kein atheist im transscendentalen Verstande, auch kein | |||||||||
08 | Deist, denn er leugnete nur die Cosmotheologie. | |||||||||
09 | Er Sein Irrthum entstand aber aus einer falschen Ontologie, indem | |||||||||
10 | er den Begrif einer Substanz so stellete, daß nur eine einzige wäre. | |||||||||
11 | (g Man könte mit vielem Schein für den Spinozism sagen: wenn | |||||||||
12 | alle Kräfte und Vermögen einer von Gott geschaffenen und erhaltenen | |||||||||
13 | Substanz blos Gottliche Handlungen sind, wenn außer diesen sich von | |||||||||
14 | uns an ihnen nichts denken läßt, so könne man gar nicht einsehen, wie | |||||||||
15 | das Subiect derselben denn ausser Gott zu setzen sey. Dagegen aber, | |||||||||
16 | wenn wir an uns selbst wirkung und in ansehung anderer Dinge Gegenwirkung | |||||||||
17 | warnehmen, so ist wiederum nicht einzusehen, wie wir accidentia | |||||||||
18 | seyn sollten, welche niemals Subiecte des Handelns und Leidens | |||||||||
19 | sein können. ) | |||||||||
20 | Der ist Deist ist es oft aus Bescheidenheit, der Theist ist es (g oft ) | |||||||||
21 | aus arrogantz. | |||||||||
22 | Die Realitat relative Existenz Gottes als der Weltschopfer, nicht als | |||||||||
23 | die Weltseele. | |||||||||
24 | Das synthetische Prädicat der absoluten Existenz, | |||||||||
25 | der relativen Existenz. | |||||||||
26 | Einigkeit. conceptus singularis. | |||||||||
27 | Viel Götter würden als nothwendige Wesen nicht in commercio | |||||||||
28 | stehen. Manichäer. | |||||||||
29 | Cosmologisches Argument. Wir können aus der Veranderung nicht | |||||||||
[ Seite 541 ] [ Seite 543 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||