Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 479 |
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01 | Dadurch ist es auch möglich, daß, da Gattungen und Arten nur | |||||||||
02 | dadurch bestehen können, daß individua erhalten werden, bey Gott so wohl | |||||||||
03 | dieser als alle andere Zweke nach einer Ordnung der Natur, die den Grund | |||||||||
04 | der Moglichkeit selbst in ihm findet, erhalten werden können. | |||||||||
05 | Besondere Vorsorg fügung (direction) ist die, da eine (g einzelne ) | |||||||||
06 | Begebenheit als Zwek und die Ursachen als Mittel angesehen werden. | |||||||||
07 | Sie wird also nicht als nach der Naturordnung moglich betrachtet, weil | |||||||||
08 | diese vom allgemeinen zum besonderen geht, diese aber (g aus ) dem besondern | |||||||||
09 | das allgemeine zu folgen laßt. | |||||||||
10 | Die Ursache, eine solche fügung anzunehmen, ist, daß man sich nicht | |||||||||
11 | vorstellen kan, wie sonst alle einzelne Begebenheiten in der Welt zwekmäßig | |||||||||
12 | ausfallen könten, indem wir uns keinen Begrif davon machen | |||||||||
13 | können, wie Gott in den Zweken vom Gantzen zu den Th und dessen Zwek | |||||||||
14 | zu den Theilen gehe. | |||||||||
15 | Der Concursus Gottes zur Freyheit (g so fern sie moralisch bestimt | |||||||||
16 | ist ), und die Natur mit ihr und dem sittlichen Gesetze derselben einstimmig | |||||||||
17 | zu machen, kan auch als in der Ordnung der Natur liegend betrachtet | |||||||||
18 | werden und muß so betrachtet werden. | |||||||||
19 | Vermessenheit der Urtheile in Ansehung der Bestimung der Begebenheiten | |||||||||
20 | als Zweke (g und der Ursachen als mittel ) und der besonderen | |||||||||
21 | Richtung des gottlichen Willens auf die Plaene Menschlicher Weisheit. | |||||||||
6175. ψ. M 394d. |
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23 | Die Übereinstimung der gottlichen Vorsehung mit der Vollkomenheit | |||||||||
24 | der Welt nach Gesetzen der Natur heißt ein concursus zur Freyheit und | |||||||||
25 | zur Moralitaet. Er ertheilt Vermögen, Gelegenheiten und Triebfedern | |||||||||
26 | zum Guten. Die ausserordentliche in Ansehung einzelner guter oder boser | |||||||||
27 | Handlungen ist möglich; wir könen sie aber niemals ausmachen. Der | |||||||||
28 | concursus Gottes zum progressus im des Guten in der Welt ist das | |||||||||
29 | wesentliche hiebey. Auctor mali ist Gott darum nicht, weil der Mensch | |||||||||
30 | frey ist und Gott keine Triebferdern zum Bösen giebt; aber er kan als | |||||||||
31 | auctor des moralischen Gesetzes Guten angesehen werden, weil er auctor | |||||||||
32 | der obligation nach diesem Gesetze ist. | |||||||||
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