Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 474

     
           
 

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  01 caussato ist nicht der concursus, sondern causarum immediatarum, da      
  02 eine das complementum zur insufficientz der Anderen ausmacht. Nun      
  03 kan man sich nicht denken, daß Gott zu Naturwirkungen als solchen concurriere      
  04 (g denn er ist nicht concausa der Natur, sondern causa solitaria, )      
  05 d.i. der insufficientz seiner eignen caussalitaet in der Schöpfung. Also      
  06 kan Gott nicht concurriren als zu der caussalitaet frey handelnder Wesen      
  07 zu seinen moralischen Zweken in der Welt, denn von den freyen Handlungen      
  08 derselben muß er nicht als causa angesehen werden. Das, was den      
  09 freyen Handlungen das complementum ad sufficientiam zu gottlichen      
  10 moralischen Zweken (der Heiligkeit) giebt, heißt der Geist Gottes. Diese      
  11 aber, wenn die Handlungen doch selbst die imputabel bleiben sollen,      
  12 müssen auch nicht causata des heiligen Geistes seyn, sondern nur wegräumung      
  13 der Hindernisse der Freyheit. Der Geist Gottes ist das, was      
  14 den moralischen Gesetzen bewegende Kraft giebt, also ein inneres moralisches      
  15 Leben, was gar nicht nach Naturgesetzen moglich ist, in uns wirkt.      
  16 Alles moralisch Gute in uns ist Wirkung des Geistes Gottes, und uns      
  17 wird imputirt, daß wir diesem Platz verstatten.      
           
   

 

6168.   ψ? (χ?)   M 392'.   Zu M § 960:
 
     
  19 Wir können sagen: alles moralisch Gute und Böse kommt von uns      
  20 selbst und ist uns zuzurechnen, und zugleich: alles kommt Gute kommt      
  21 von Gott. Um den concursus und mysticism zu verhüten. Das Gute      
  22 kommt nach der Ordnung der Natur von Gott, das Bose von der Freyheit.      
           
   

 

6169.   ψ? (χ?)   M 392'.   Zu M § 958ff.:
 
     
  24 1. Die conservation ist kein concursus, denn dieser ist der nexus der      
  25 concausae mit einer caussa; so f also caussa solitaria non concurrit.      
  26 2. Der concursus zum Zustande der Substanzen ist entweder zur Natur an      
  27 sich oder zur Freyheit in der Welt. Zur ersten ist ist die Gottliche wirkung      
  28 auch nicht concursus, e.g. Gott und der Arzt. 3. Also nur zur Freyheit:      
  29 der Wirdigkeit Glüklich zu seyn und der Glükseeligkeit. Denn hier ist      
  30 Gott in Ansehung der Sinnenwelt nicht causa solitaria. 4. Auch in Ansehung      
  31 dieser entweder per providentiam oder occasionalismum; der      
  32 occasionalismus in nexu finali ist hyperphysisch: also concursus per naturam.      
           
     

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