Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 456

     
           
 

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  01 *(g Das Die Natur kan ohne einen obersten Urheber mit einem      
  02 moralischen Willen nicht von selbst mit der moralitaet übereinstimmen;      
  03 denn das würde eine Natur seyn müssen, in der der Gute Wille des Geschopfs      
  04 auch hinreichende wirkende Ursache der damit einstimigen Glükseeligkeit      
  05 wäre; die ist aber nicht völlig in seiner Gewalt, aber wohl die      
  06 Gesinnung. )      
           
  07 M 376':      
  08 **(g Der subiective Grund des fürwahrhaltens ist hier auf einem      
  09 obiectiven practischen Gesetz gegründet, also obiectiv, aber nicht      
  10 in logischer, sondern practischer Absicht hinreichend. )      
           
   

 

6108.   ψ3-4.   M 376'.
 
     
  12 (g Vom theoretischen Glauben und dessen Veränd so wohl als practischen      
  13 Vernunftglauben und dessen Unveranderlichkeit. )      
           
  14 Das Zureichende fürwahrhalten aus subiectiven Gründen die muß      
  15 zugleich auf obiectiven Gründen beruhen so beschaffen seyn, daß der subiective      
  16 Grund zugleich obiectiv oder aus einem obiectiven Grunde nothwendig ist,      
  17 d.i. daß das moralische Gesetz, welches das hochste Gut zu befordern gebietet,      
  18 zugleich Maxime sey. Wer diese hat, ist zureichend überzeugt in      
  19 practischer Absicht von Gott und einer künftigen Welt; aber er kan keine      
  20 andern davon überzeugen, weil er die Maxime nicht bey andern voraussetzen      
  21 kan. Es ist also eine Überzeugung in practischer Absicht, ein Vernunftglaube,      
  22 nicht ein historischer, der blos ein Meynen wäre und mit der      
  23 Veranderlichkeit verbunden wäre.      
           
  24 Wie das Wissen hier schadlich ist. Minimum. Qvantum est, qvod      
  25 nescimus. qvantum est, cujus scientia non indigemus.      
           
   

 

6109.   ψ2.   M 377'. 377.
 
     
  27 M 377':      
  28 Wenn wir sagen wolten: es ist höchst wahrscheinlich, daß ein Gott      
  29 sey, so wäre dieses ein Urtheil, welches der Beschaffenheit des Erkentnisses      
  30 gar nicht gemaß wäre und auch, wenn man es zuließe, viel zu wenig sagen      
  31 würde. Denn warscheinlichkeit kan nur in einer Art von Verknüpfungen      
     

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