Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 418 |
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01 | der Moglichkeit unsere Erkentnis a priori überhaupt, unabhangig | |||||||||
02 | von der (g empirisch erkanten ) Natur der Dinge; die dritte aus de der | |||||||||
03 | Vorstellung von Gegenstanden über die Natur. Die letzte Art bringt | |||||||||
04 | unser Erkentnis ganzlich ausserhalb der Bedingungen des Gebrauchs | |||||||||
05 | der unserer Vernunft in concreto. Die metaphysische Erklärungsart ist | |||||||||
06 | obiectiv, wenn sie auf den allgemeinen Bedingungen beruht, darunter | |||||||||
07 | wir allein obiecte als solche, die uns gegeben werden können, erkennen. | |||||||||
08 | Sie schließt das übernatürliche nicht aus, sondern schrankt unsere Vernunft | |||||||||
09 | blos aufs natürliche ein. | |||||||||
5994. ψ2. M 158'. E II 767. Zu M § 469: |
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11 | Die Ordnung der Natur, d.i. die Form derselben nach Regeln, nicht | |||||||||
12 | blos den Begebenheiten, sondern den ursprünglichen Anlagen nach, ist | |||||||||
13 | ihrem Usprunge nach entweder automatisch oder organisch. Die erstere | |||||||||
14 | ist auf der inneren Beschaffenheit des einzelnen gegründet, daraus der | |||||||||
15 | Zusammenhang im Allgemeinen entspringt; die zweyte ist auf einer Idee | |||||||||
16 | Gegründet, die des einzelnen sich als Werkzeug zu einer Einrichtung bedient, | |||||||||
17 | die aus den einzelnen Naturdingen nach allgemeinen Gesetzen nicht | |||||||||
18 | entsprungen wäre. Die erste Ordnung geschieht durch innere Krafte vermittelst | |||||||||
19 | des physischen Einflußes; die Zweyte durch eine von der Natur | |||||||||
20 | unterschiedene Kraft nach einer vorherbestimten Harmonie. Die Ordnung | |||||||||
21 | der Naturdinge nach vorherbestimter Harmonie ist keine Ordnung der ursprünglichen | |||||||||
22 | Natur, sondern der übernatürlichen Kunst. z.E. Figur der | |||||||||
23 | Himmelskorper, proportion ihrer Größen und Weiten, Gewächse. Wenn | |||||||||
24 | wir auch einen Ursprung der Natur ertheilen, und zwar von einem Wesen, | |||||||||
25 | darin die Idee den Grund der causalitaet enthalt, aber auch zugleich des | |||||||||
26 | Wesens der Dinge, so ist die Ordnung doch physisch und nicht willkührlich. | |||||||||
5995. ψ2. M 159'. Zu M § 469ff.: |
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28 | Wenn ich mir in der Natur ausser dem materiellen (nicht blos formellen) | |||||||||
29 | Mechanism noch Leben denke, so d.i. eine Thatigkeit der Naturdinge | |||||||||
30 | nach Gesetzen des Begehrungsvermögens, so entspringt der Begrif | |||||||||
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