Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 308 |
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01 | der Vorstellungen. Daß dieser nicht geschlossen sey, weil wir die | |||||||||
02 | Ursache des Daseyns einer Vorstellung nicht in uns warnehmen, sondern | |||||||||
03 | in de eine unmittelbare Warnehmung sey, muß bewiesen werden. — | |||||||||
04 | Wenn wir blos von uns selbst afficirt würden, ohne doch diese Spontaneität | |||||||||
05 | zu bemerken, so würde nur die Form der Zeit in unserer Anschauung | |||||||||
06 | anzutreffen seyn: und wir würden uns keinen Raum vorstellen | |||||||||
07 | können (ein Daseyn ausser uns). Das empirische Bewustseyn als Bestimmung | |||||||||
08 | meines Daseyns in der Zeit würde also im Cirkel herumgehen | |||||||||
09 | und sich selbst voraussetzen — vornehmlich aber unmoglich seyn, indem | |||||||||
10 | selbst die Vorstellung des Beharrlichen fehlen würde, in welchem keine | |||||||||
11 | continuirliche Synthesis ist wie in der Zeit. ) | |||||||||
12 | S. II: | |||||||||
13 | Am Rande: | |||||||||
14 | (g Daß dieses der eintzige Mogliche Beweisgrund sey. ) | |||||||||
15 | Über und unter 30830—3098: | |||||||||
16 | (g Das wir Raumes und Zeitbestimung jederzeit zugleich verrichten | |||||||||
17 | müssen, aber eben so wenig unser Daseyn im Raum als das | |||||||||
18 | Daseyn der Dinge des Raums in der Zeit dadurch bestimmen dürfen. | |||||||||
19 | Die Beharrlichkeit hängt der Raumesvorstellung, wie Newton | |||||||||
20 | sagt, innerlich an. Die Beharrlichkeit der Form in unserm Gemüth | |||||||||
21 | ist nicht dasselbe (denn die Form der Zeit ist eben so beharrlich), | |||||||||
22 | sondern als Vorstellung von etwas Beharrlichem ausser uns, welches | |||||||||
23 | wir aller Zeitbestimmung unterlegen und darum (g als ) beharrlich vorstellen, | |||||||||
24 | mithin es auch nicht als Spontaneitaet der Delbstbestimmung | |||||||||
25 | ansehen können. — Der Satz ist: unser das empirische Bewustseyn | |||||||||
26 | unsers Daseyns in der Zeit ist mit dem empirischen Bewustseyn einer | |||||||||
27 | Relation von etwas ausser uns nothwendig verbunden, und das eine | |||||||||
28 | ist eben so wenig eine Täuschung aus einem fehlschlusse, auch (g gar ) | |||||||||
29 | eben so wenig ein Schlus, als das andere. ) | |||||||||
30 | Die Raumesvorstellung liegt der Zeitbestimmung der Beharrlichkeit | |||||||||
31 | wegen zum Grunde (imgleichen nur in ihm kan man durch eine Linie, die | |||||||||
32 | ich zeichne, indem ich mir meiner Synthesis blos im Subiect bewust bin, | |||||||||
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