Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 282 |
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01 | Wir behaupten, daß diese lauter Vorstellungen und nur in uns seyn | |||||||||
02 | können, aber ihre Gegenstande gleichwohl ausser uns seyn mögen, aber | |||||||||
03 | wir von dem, was sie an sich seyen, nichts wissen. | |||||||||
04 | Zwischen 2807-14: | |||||||||
05 | Synthetische Einheit der apperception a priori ist die Synthesis des | |||||||||
06 | Manigfalitgen nach einer Regel a priori. Die logische Function ist die | |||||||||
07 | Handlung, eben dasselbe Bewustseyn mit viel vorstellungen zu vereinigen, | |||||||||
08 | d.i. eine Regel überhaupt zu denken. Die Einheit der Anschauung | |||||||||
09 | a priori ist nur moglich durch die Verbindung des Manigfaltigen in | |||||||||
10 | einer Apperception, welche also auch a priori stattfinden muß, folglich | |||||||||
11 | auch die Einheit der synthesis aller empirischen Anschauungen, weil sie | |||||||||
12 | im Raum und Zeit anzutreffen sind. | |||||||||
13 | Was würde man nun verlangen, daß ich behaupten solte, damit ich | |||||||||
14 | nicht ein Idealist wäre? | |||||||||
15 | Der Idealism ist eine metaphysische Grille blos um, die weitergeht, | |||||||||
16 | als nothig ist zum Denken aufzuweken. Es geht den philosophen wie | |||||||||
17 | den theologien. Syncretisten. Semipelagianer. | |||||||||
5643. ψ1-3. L Bl. C 3. S. I, II. R I 131—133. |
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18 | S. I: | |||||||||
20 | In allem synthetischen Erkentnis a priori wird erstlich Anschauung | |||||||||
21 | a priori, zweytens Begrif der Synthesis des Manigfaltigen a priori | |||||||||
22 | gedacht werden müssen. Hierauf gründen sich die Principien der synthetischen | |||||||||
23 | Erkentnis überhaupt. Denn diese enthalten nichts als die Bedingungen, | |||||||||
24 | unter welchen allein gewisse Anschauungen unter Begriffe der | |||||||||
25 | Synthesis derselben gebracht werden. Letztere heissen Categorien. | |||||||||
26 | (g Wir können etwas empfinden, ohne zu denken, wir es frägt | |||||||||
27 | sich, ob wir nicht auch denken können, ohne zu empfinden. (a priori.) | |||||||||
28 | Wir können aber auch anschauen, ohne zu empfinden. Sollen wir nun | |||||||||
29 | denken, ohne zu empfinden, so muß sich dieses auf jene Anschauung | |||||||||
30 | beziehen. ) | |||||||||
31 | Anschauung ist unmittelbare Beziehung der Vorstellungskraft auf | |||||||||
32 | ein einzeln obiect. Begrif der Vorstellung desselben durch ein Merkmal, | |||||||||
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