Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 254

     
           
 

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  01 äußere Ursachen an sich selbst bestimt seyn. Kennete man ihn an sich      
  02 selbst, so würde alles Gute und Böse keinen äußeren Ursachen, sondern      
  03 nur dem Subiekt allein beyzumessen seyn zusamt den guten und nachtheiligen      
  04 Folgen. In der intelligiblen Welt geschieht und verandert sich      
  05 nichts, und da fällt die regel der causalverbindung weg.      
           
   

 

5613.   χ? (υ?)   M 278'.
 
     
  07 Eine iede Handlung als Erscheinung hat ihren bestimmenden Grund      
  08 in einer andern positiven oder negativen Handlung von mir, diese wiederum      
  09 in einer andern, und so ins unendliche. Es ist also gar kein vollständiger      
  10 Grund unter den Erscheinungen, also immer nur eine unter      
  11 meinem eignen Belieben (diese oder iene Aufmerksamkeit anzuwenden      
  12 oder abzuwenden) bedingte Nothwendigkeit. Diese Bedingung aber, weil      
  13 sie immer bleibt so und weil sie die Bedingung der eignen Selbstthätigkeit      
  14 ist, so ist sie niemals eine äußerlich bedingte Nothwendigkeit. Dieselbe      
  15 Handlung aber ist als noumenon bestimmt durch meinen guten oder bösen      
  16 Willen nicht unter der Regel desienigen, was (g in mir ) geschieht und      
  17 durch den Zurei einen andern bestimmenden Grund in Verknüpfung muß      
  18 vorgestellt werden, ausser bey einem guten willen; da ist die obiektive      
  19 nothwendigkeit (welche eine freyheit von physischen Ursachen ist) zugleich      
  20 eine subiective. Dagegen bey einem bösen Willen, weil es doch ein Wille      
  21 und nicht Natur ist, alle seine Handlungen obiektiv unmoglich und subiektiv      
  22 zufällig sind. Denn diese Zufalligkeit ist die Bedingung, unter der      
  23 ein obiectiv gesetz gedacht werden kan, in ansehung dessen eine Handlung      
  24 als böse vorgestellt werden kan. Eine böse an sich böse Handlung, die      
  25 man unterlassen solte, ist darum eben böse, weil wir sie ohne einen obiectiv      
  26 zureichenden Grund thun; und der wille ist böse, weil er subiectiv nicht      
  27 durch eben dieselbe Regel bestimmt wird.      
           
  28 Die Freyheit ist die bestimbarkeit der Kraft durch bloße Vernunft.      
  29 Die Vernunft aber ist nicht eine Erkenntnis, welche die Art enthält, wie      
  30 man von Gegenständen afficirt wird; folglich ist der Gebrauch der Vernunft      
  31 selbst Freyheit.      
           
   

 

5614.   χ? (υ?)   M 278'.
 
     
  33 Als Erscheinung würde nicht allein eine Handlung, sondern auch ihr      
     

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