Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 224

     
           
 

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  01 *(g Der erste Schein ist der, da die Einheit der apperception,      
  02 welche subie tiv ist, vor die Einheit des Subiects als eines Dinges      
  03 genommen wird. Der zweyte: da die subiective Bestimmung der      
  04 Sinnlichkeit und deren Bedingung vor ein obiect genommen wird.      
  05 Der dritte: da die Allgemeinheit des Denkens durch die Vernunft vor      
  06 einen Gedanken von einem All der Moglichkeiten der Dinge genommen      
  07 wird. )      
           
  08 Es giebt keine Deduction der transscendentalen Ideen als eine      
  09 negative.      
           
  10 Zum Schluß der dialectik: daß alle dialectische Fragen vollig beantwortet      
  11 werden.      
           
  12 Alle Begriffe der Synthesis erfodern ein Drittes: entweder die mogliche      
  13 Erfahrung oder die Idee. In Ansehung der transscendentalen Idee      
  14 können sie nicht obiective Gültigkeit haben, aber doch als nothwendige      
  15 Probleme oder Fragen deducirt werden.      
           
  16 In dem Verstande richten sich die Begriffe nach der moglichen Erfahrung,      
  17 vor der Vernunft aber die mögliche Erfahrung nach den Begriffen,      
  18 so wie alle Tugend in der Ausübung sich nach Begriffen richten      
  19 muß und dadurch nur moglich ist. ob sie gleich den Begrif nie erreicht.      
  20 Die Mogliche Erfahrung im regressus zu den Bedingungen richtet sich      
  21 nach den Vernunftbegriffen oder transscendentalen Ideen. Darin besteht      
  22 eben das Geschafte der Vernunft, dem Gebrauche des Verstandes in der      
  23 großten Manigfaltigkeit unbedingte Einheit zu verschaffen. Derienige      
  24 Begrif der Vernunft, welcher die großte besondere Einheit mit dieser allgemeinen      
  25 Verbindet, stimmt mit der moglichen Erfahrung und ist so fern      
  26 eine richtige Regel. Aber obiectiv gültig kann der Begrif nicht seyn,      
  27 welcher nicht in (g der ) Beziehung auf mogliche Erfahrung (g be- ) steht.      
           
  28 Das Ideal muß durchgängig bestimmt seyn, denn die Idee ist das      
     

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