Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 215 |
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5549. φ1. M 379. In und zu M § 926: |
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02 | Warum ist die leere Zeit vor der Welt oder der leere Raum ausser | |||||||||
03 | der Welt nicht angefüllt oder sind beyde voll oder ist gar keine Zeit und | |||||||||
04 | Raum ausser der Welt. Wenn ich aber doch in der Welt bleibe, ist die | |||||||||
05 | Zeit der Ausmessung derselben begrentzt oder unbegrentzt. | |||||||||
5550. υ2—3? ρ3? κ3?? μ?? M 385'. Zu M § 940: |
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07 | Ob Gott alles Erschaffen in seiner Schopfung der Welt, was an sich | |||||||||
08 | moglich ist, begreife? und also auch iede Mogliche freye handlung? und | |||||||||
09 | ob sie alsdenn frey sey. Wie es möglich ist, ein frey handelndes Wesen zu | |||||||||
10 | erschaffen. Was aus eignem Belieben wählt nach allgemeinem Gesetze, | |||||||||
11 | ist frey. Die Bewegursachen bestimen es nicht; es bestimmt sich selbst. | |||||||||
12 | Aber die Gründe des Gegentheils werden auch nach allgemeinen Gesetzen | |||||||||
13 | nur Bewegungsgründe, die handlungen zu wiederrathen. Es besteht also | |||||||||
14 | die Verknüpfung der causarum moventium in frey handelnden Wensen | |||||||||
15 | nur darin, daß ihre handlungen sollen nach allgemeinen (g obiectiven ) | |||||||||
16 | Gesetzen der Willkühr bestimmt werden. | |||||||||
17 | Die Wahl nach einem allgemeinen Gesetze der Willkühr ist der | |||||||||
18 | Grund der Zueignung dessen, was beliebt worden; aber die Begierde, | |||||||||
19 | die nicht aus einem innern principio, sondern einzeln als Eindruk bestimmt | |||||||||
20 | worden, könnte nicht zugeeignet werden. | |||||||||
21 | Die Wahl nach natürlich allgemeinen Gesetzen wäre physisch bestimmt, | |||||||||
22 | aber nach logisch allgemeinen Gründen, nach reflektirter Allgemeinem | |||||||||
23 | Grundsatze, indem ich daß vermögen habe, etwas mit allen | |||||||||
24 | Gründen meines Beliebens zu vergleichen, ist beliebige Wahl, und ich | |||||||||
25 | bin alsdenn frey von einzelner Bestimmung; alle Bewegungsgründe | |||||||||
26 | könen mit diesen allgemeinen regeln des Beliebens verglichen werden und | |||||||||
27 | haben ihre Kraft, ich mag nun subiectiv zu diesen Handlungen bestimmt | |||||||||
28 | seyn oder nicht. | |||||||||
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