Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 156

     
           
 

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  01 Aber wenn man die Unendlichkeit auch als moglich einräumt, so      
  02 bleibt noch die Frage, ob nicht leere Zeit und Raum die Welt begrentzen      
  03 können. d.i. ob eine leere Zeit und Raum die Bedingung der Moglichkeit      
  04 der Dinge seyn.      
           
   

 

5341.   υ-ψ.   M 77'.   E II 350.
 
     
  06 Die Moglichkeit, sich einen leeren Raum und leere Zeit zu gedenken,      
  07 ist nichts anders, als die verminderung der realitaet in beyden (im ersten      
  08 der Undurchdringlichen Ausdehnung), welche, da sie ins unendliche kann      
  09 verringert werden, in nichts übergeht. Hebe ich einen Theil derselben,      
  10 der von einem andern durchdrungen wird, aus, so bleibt ein comparativ      
  11 leerer Raum übrig. Der Raum durchdringt alles, d.i. etwas ausgedehntes      
  12 ist die Basis der Moglichkeit äußerer Beziehungen nach Verhaltnissen      
  13 des Raumes. Ein vollig leerer Raum ist eine bloße idee der decomposition      
  14 bis zum Nichts, aber nicht der volligen Aufhebung. Im      
  15 raum muß ich unterscheiden können, wo ich bin. Es müssen also correlate      
  16 seyn. Die prioritaet des Raumes vor den Erscheinungen. Wenn ein      
  17 leeer Raum und Zeit (g außer der Welt ) möglich wären, so wären auch      
  18 ein leerer Raum und Zeit an die stelle der Welt moglich. Ich würde alsdenn      
  19 nur in mir selber die Zeit und in der Vorstellung meines Korpers      
  20 den Raum haben; folglich wäre wirklich Zeit und Raum nicht leer. Ganz      
  21 leer ist ohne irgend ein anschauend wesen, folglich gar nichts.      
           
  22

Idem et diversum.

     
  23

M § 265-279.

     
           
   

 

5342.   υ2-3?(ρ3?) κ??   M 81'.   M II 1205.   Zu M § 269 Schluss:
 
     
  25 Die innere Verschiedenheit ist keine Bedingung des Begrifs des      
  26 Unterschiedener Dinge, sondern die Verschiedenheit der Örter. Es ist      
  27 auch keine Bedingung der Erscheinung; also ist der Satz falsch, aber vor      
     

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