Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 091 |
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01 | Erscheinungen. Sie ist respektiv auf Empfindungen einfach (Ich); | |||||||||
02 | respektiv auf Handlungen oder frey; in ansehung alles Daseyns der | |||||||||
03 | Erscheinungen ein nothwendig substratum, welches keiner Erscheinung | |||||||||
04 | subordinirt ist. | |||||||||
05 | Wir haben zwey Grundsätze (g a priori ) des empirischen Gebrauchs | |||||||||
06 | des Verstandes: Grundsätze der exposition der Erscheinungen, d.i. der | |||||||||
07 | Bestimung der Begriffe aus denselben; 2. des architektonischen Gebrauchs | |||||||||
08 | der Vernunft in Verhaltnis aufs practische. Letztere sind blos | |||||||||
09 | intellectual. | |||||||||
20 | M XXXXVIII: | |||||||||
11 | Es ist eine nothwendige Hypothesis des theoretischen und praktischen | |||||||||
12 | Gebrauchs der Vernunft im Ganzen unserer Erkentnis, folglich in Beziehung | |||||||||
13 | auf alle Zweke und eine intelligible Welt, anzunehmen, daß eine | |||||||||
14 | intelligibele Welt der sensiblen zum Grunde liege, wovon die Seele als | |||||||||
15 | intelligentz das subiective Urbild, eine Ursprüngliche intelligentz aber | |||||||||
16 | die Ursache sey; d.i. so wie das noumenon in uns zu den Erscheinungen, | |||||||||
17 | so verhalte sich die oberste intelligentz in ansehung des mundi intelligibilis; | |||||||||
18 | denn die Seele enthält wirklich die Bedingung aller moglichen Erscheinungen | |||||||||
19 | in sich, und in ihr könnten alle, wenn nur zu anfangs die data | |||||||||
20 | gegeben wären, a priori bestimmt werden. | |||||||||
21 | (g Vernunft, mundus intelligibilis. Nicht neue synthesis, sondern | |||||||||
22 | vollendete durch Grentzen a priori. ) | |||||||||
23 | Unter den Erscheinungen ist kein Ende. Die Grenze derselben und | |||||||||
24 | also die Vollendung der Synthesis ist in mundo intelligibili nach der | |||||||||
25 | analogie unserer Seele und intelligentz. | |||||||||
26 | Die Grundsätze: Alles in der Welt besteht aus dem Bleibenden und | |||||||||
27 | Veränderlichen, was ienem inhärirt. Alles Veranderliche, ein ieder Zustand | |||||||||
28 | hat eine Ursache. Und: alles, was einfließt, ist in Gemeinschaft. | |||||||||
29 | Diese Erkentnis des mundi phaenomeni ist niemals vollendet. Es muß | |||||||||
30 | aber im mundo intelligibili alles vollendet seyn; folglich bezieht sie sich | |||||||||
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