Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 047

     
           
 

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  01 Alle analytische Sätze der reinen Vernunft sind richtig in thesi, die      
  02 synthetischen nur in hypothesi; die Hypothesis aber ist, daß sie auf Erfahrung      
  03 als Begriffe derselben gehen sollen oder auf die condition der      
  04 Sinnlichkeit, und doch ohne dieselbe, oder auf die Vollendung und die      
  05 Grentzen. Wenn die hypothesis fehlt, so sind die Sätze willkührlich. Wenn      
  06 die neue Bedingung ihr gar wiederspricht, denn sind sie falsch. Die allgemeine      
  07 hypothesis geht auf alles, was uns gegeben werden kann, folglich      
  08 ein Gegenstand der Sinne ist. Was der Größe nach (g alles Mögliche )      
  09 das Maas der Sinne excedirt oder der qvalitaet nach als Geist oder der      
  10 allgemeinheit nach als substantz, hochstes Wesen, geht über die Schranken      
  11 der Synthesis durch den Verstand. Es sind also nicht axiomen, sondern      
  12 anticipationen, wenn sie ohne restriction vorgetragen werden.      
           
   

 

4977.   υ2-3.   M XXX.   E II 1153.
 
     
  14 Der Verstand erkennet die Gegenstände, wie sie sind. Dieser Satz      
  15 kann zweyerley Bedeutung haben:      
           
  16 1. wie sie erscheinen würden, wenn die Sinne complet scharf wären.      
           
  17 2. Was den Rusprung der Erscheinungen ausmacht: reale Functionen.      
  18 Das Seyn und nichtseyn (g von etwas ) eines Dinges überhaupt.      
           
  19 3. (Die Dinge nach ihrer absoluten qvalitaet, die diesen Erscheinungen      
  20 correspondiren.      
           
  21 Dieses Etwas in concreto. Das letztere ist mystisch und chimärisch.      
  22 Geistiges anschauen.)      
           
  23 Unser Verstand erkennet die so gar die erste sensitive Gründe der      
     

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