Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 712 |
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01 | Die synthesis der Theile und des Ganzen sind ist im empirischen | ||||||
02 | Erkenntnis iederzeit bedingt, also auch der Wirkungen und Ursachen (substantiale) | ||||||
03 | und des zufalligen. Denn sie gehen auf die Einheit der Erscheinungen, | ||||||
04 | wo das mannigfaltige eher gegeben ist als die Einheit. Bestimbare | ||||||
05 | Einheit: wo die Einheit auf der regel des regressus beruht. | ||||||
06 | Dagegen ist die Einheit des reinen Vernunftgebrauchs (einfach, frey, | ||||||
07 | nothwendig) bestimmend und ein progressus, welcher von der Bedingung | ||||||
08 | a priori anfängt, z.E. von der Freyheit in der Moral. Diese Bedingungen | ||||||
09 | gehören nicht ins Feld der Erscheinungen und machen die | ||||||
10 | synthesis a priori überhaupt möglich. | ||||||
11 | Was niemals ein Gegenstand unserer Sinne werden kan, ist schlechthin | ||||||
12 | unmöglich als Erscheinung unmöglich, folglich auch kein leerer Raum. | ||||||
13 | Daß aber in der Erscheinung etwas vorkommen kan, was als eine folge | ||||||
14 | vom leeren Raume angesehen wird, ist Ganz wohl mölgich. | ||||||
15 | S. II: | ||||||
16 | (g Nur die Bedingungen der empirischen synthesis sind obiectiv. ) | ||||||
17 | Grundsatz der | ||||||
18 | Sceptischer Grundsatz der comprehension der Erscheinungen. | ||||||
19 | Es giebt kein absolut erstes der Synthesis der Erscheinungen (weil | ||||||
20 | alle insgesammt bedingt ist). | ||||||
21 | (g Keine absolute Grenze ) | ||||||
22 | 1. Kein erstes des aggregats im Raume und der Zeit. (Das absoluterste | ||||||
23 | darinn ist, dessen Grenze durch Nichts bestimt ist. (g Die Grenze | ||||||
24 | kann nur unter Erscheinungen bestimmt werden. ) Die empirische Synthesis | ||||||
25 | ist iederzeit bedingt.) D.i. Das Ganze der Erscheinungen ist a priori | ||||||
26 | unbegrentzt. Die totalitaet kan also nicht durch successive addition bestimmt | ||||||
27 | werden. | ||||||
28 | 2. Kein absolut erstes der Zusammensetzung (keine absolute Grenze | ||||||
29 | der Theilung) (nichts Einfaches), kein einfacher Theil dessen was im Re | ||||||
30 | des Ausgedehnten oder der Veränderung. | ||||||
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