Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 572 |
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01 | In (g allen ) dreyen entspringt Einheit: der subordination*, der coordination | ||||||
02 | und der inhaerentz (g Vieler accidentien in einem subiect. Ich | ||||||
03 | ist die Anschauung einer substantz. ) | ||||||
04 | Alle drey haben ihre Grentzen: | ||||||
05 | 1. das independens und absolute necessarium;** | ||||||
06 | 2. die totalitas absoluta (completa. Mundus infinitum), d. i. eine | ||||||
07 | synthesis, welche nicht weiter größer möglich ist; | ||||||
08 | 3. das substantiale. | ||||||
09 | Du Der erste Begrif zeigt an, aie Dinge durcheinander, der zweyte: | ||||||
10 | zu einander, der dritte: in einander gehören. Alle drey sind termini. Der | ||||||
11 | erste a priori das necessaruim und sein oppositum: das absolute oder | ||||||
12 | primum contingens (libertas) ; das Zweyte die universitatem. alles Zusammengenommen, | ||||||
13 | und sein oppositum: keine Zusammennehmung, | ||||||
14 | simplex; das dritte die substantialitaet und sein oppositum: die bloße | ||||||
15 | relation. | ||||||
16 | Alle drey sind nicht einzusehen; das erste. weil die condition der nothwendigkeit | ||||||
17 | oder andrerseits alle Nothwendigkeit fehlt; das zweyte, weil | ||||||
18 | der terminus der synthesis, und im dritten die praedicate fehlen. | ||||||
19 | Alle diese Verhältnisse sind nur die realisierten logische des Verhaltnisses | ||||||
20 | von subiect und praedicat, von dem antecedente zum conseqvente und | ||||||
21 | von der allgemeinheit des Begrifs des subjects. Subiect und praedicat | ||||||
22 | mit hinten angefügtem est bedeutet existere. Die identitas: Nothwendigkeit. | ||||||
23 | Oder nur die allgemeinheit: Nothwendigkeit, die particularitaet: | ||||||
24 | Zufalligkeit. | ||||||
25 | M 58: | ||||||
26 | * (g Man kan auch eine subordinirte Theilung denken. ) | ||||||
27 | ** (g Es ist noch nicht klar, daß der erste Grund (e.g. Freyheit) was | ||||||
28 | nothwendiges sey. ) | ||||||
4494. ξ—ο? φ1? M 58. Zu M § 193 „Phaenomena substantiata“: |
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30 | Alle äußere Erscheinungen sind phaenomena substantiata, weil man | ||||||
31 | sie als substanzen tractirt. | ||||||
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