Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 542

     
           
 

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  01 sondern blos durch die Einschränkung der größten Kraft. Daher das Leibnitzische      
  02 Gesetz vom Quadrat der Geschwindigkeit; denn die Schildkröte A      
  03 trägt sich selbst mit einem Grade Kraft und Geschwindigkeit, trägt die      
  04 zweyte B mit eben demselben Grade Kraft = 2. Diese, indem sie sich fortschiebt,      
  05 wirkt der Schildkröte A auch mit einem Grade entgegen, und diese      
  06 hat daher in der richtung A B, um der Gegenwirkung zu widerstehen,      
  07 auch einen Grad Kraft nothig = 3, und B hat überdem in der richtung A B      
  08 ihre eigene Geschwindigkeit = 4. Die dritte C erfodert setzt also erstlich      
  09 diese 4 voraus, zweytens in A noch einen Grad um sie zu tragen = 5,      
  10 in B auch um sie zu tragen = 6, in A einen Wiederstand der hieraus entspringt      
  11 = 7, ferner in B einen Grad aus dem Wiederstande, indem C sich      
  12 selbst fortschiebt = 8, und einen endlich in C, mit dem sie fortgeht, = 9.      
  13 Es sind also die Kräfte, die eine auf die andere iede Anwendet, wie die      
  14 Ungerade zahlen. A = 1. A + B = 3. A + B + C = 5 = 9.      
           
   

 

4427.   ν.   M 74'.   Zu M § 247:
 
     
  16 Die Geschwindigkeit, die eine Feder den Korpern in eben demselben      
  17 Raum ihrer Ausspannung geben kan, wächst ins unendliche. Daher hat      
  18 iede daurende Kraft, e.g. Feder, die äußerlich wirkt, unendliche Kraft. Jede      
  19 innerlich Wirkende Kraft ist ohnedem unendlich der Zeit nach, weil sie      
  20 nicht so wie (erstlich auf alle noch so große Korper geht) eine jede noch so      
  21 lange Zeit hindurch in gleichem Grade ohne Verminderung wirken kann.      
           
   

 

4428.   ν? (λ?) (ρ1?)   M 74'.   E II 1615.   Zu M § 248:
 
     
  23 Wir können das endliche in concreto uns nur durch die Einschränkung      
  24 des Unendlichen als möglich vorstellen. z.E. ein spatium von einer gewissen      
  25 Figur. Eben so, da ein Ding nur complet gedacht wird durch dadurch,      
  26 daß, wenn es laut alle realitaet hat, alles von ihm bejaht und daher alles      
  27 Seyn gedacht wird, und wenn es ein ens limitatum ist, daß einiges in      
  28 ihm gesetzt, alle übrige realitaet aber zwar gedacht, aber verneint wird.. so      
  29 scheint der Begrif des endlichen aus dem des Unendlichen zu entspringen.      
           
     

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