Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 429 |
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01 | Die Ewigkeit ist ein uneingeschränktes Daseyn eines Dinges. Zuf | ||||||
02 | Also nur das nothwendige Wesen ist ewig. Was in der Zeit ist, ist | ||||||
03 | immerwährend, aber nicht ewig; denn es ist in ieder Zeit entweder | ||||||
04 | gewesen oder noch oder wird doch seyn. | ||||||
4135. κ3? μ? (ρ2?) M 379. E II 1431. 1161. Zu M § 926: |
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06 | Gott hat die Welt von Ewigkeit her erschaffen (g d.i. sein rathschluß | ||||||
07 | ist ewig a parte ante et post, oder eigentlich ohne ante et post; aber | ||||||
08 | dieser Rathschlus heißt in Ansehung des Anfangs der Welt schopfung, in | ||||||
09 | Ansehung der fortdauer erhaltung ), aber dadurch nicht eine ewige | ||||||
10 | Welt erschaffen. (g Die Ewigkeit gehort im ersteren Fall auf die | ||||||
11 | Gottliche Handlung (s Causalität ), im zweyten auf das product derselben, | ||||||
12 | welches eine dergleichen Bestimmung nicht haben kan. ) Denn die | ||||||
13 | Ewigkeit Gottes ist seine Dauer ausser aller Bedingung der Zeit, die | ||||||
14 | Ewigkeit der Welt aber ist in der Zeit. Die Dauer der Welt kan man | ||||||
15 | also mit der Dauer der Welt (s Gottes ) in kein gemeinschaftliches Maas | ||||||
16 | bringen. (s Das Phänomenon von einem Dinge ist ein Product 4 unserer | ||||||
17 | Sinnlichkeit. Gott ist Urheber der Dinge an sich. ) | ||||||
4136. κ3? μ? M 380'. Zu M § 928: |
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19 | Was formirt wird, ist bloße Materie. Was sich selbst formirt, | ||||||
20 | Gewachs. Was andere Dinge in der Welt formirt, thier. Man nennet | ||||||
21 | Steine nicht Geschöpfe, weil sie ihre Form nicht von der Schopfung | ||||||
22 | haben, aber wohl Pflanzen. Die thiere nennt man Creaturen. Frey | ||||||
23 | handelnde Wesen werden nicht Creaturen genannt. | ||||||
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