Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 428 |
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01 | Das unmittelbare Begehren der Glückseeligkeit anderer ist Gütigkeit | ||||||
02 | In so fern diese der Würdigkeit (dem Wohlverhalten) gemäß ist, | ||||||
03 | Gerechtigkeit. | ||||||
4133. κ3? (μ?) M 370'. Zu M § 906: |
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05 | Weil der Wille Gottes vom allgemeinen aufs besondere Geht, so ist | ||||||
06 | er jederzeit gerecht; der menschliche gehet vom besondern aufs besondere. | ||||||
07 | Iustitia passiva: vermöge deren jemand thut, was er schuldig ist | ||||||
08 | activa: vermöge deren er andere nöthigt zu thun, was sie schuldig seyn. | ||||||
09 | Die Güte, welche in proportion des Verhaltens ausgeöbt wird, gehört | ||||||
10 | zur activa. | ||||||
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4134. κ1—λ. M 379'. E II 1432. Zu M § 926: |
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14 | Daß Gott die Ursache der Welt sey durch seine Natur, kan angenommen | ||||||
15 | werden, ob er gleich nicht der Urheber ist. | ||||||
16 | Daß Gott der Urheber der Welt sey, d(.i. daß sie auf seinem 1Rathschluße | ||||||
17 | beruhe, kan angenommen werden, ob er gleich nicht der Schopfer | ||||||
18 | ist; d(.i. sie in der Zeit hervorgebracht hat. | ||||||
19 | Ein Anfang in der Welt läßt sich denken, aber nicht ein Anfang | ||||||
20 | der Welt, weil dazu eine eingebildete Zeit erfodert wird 4. Denn | ||||||
21 | die Welt soll nicht blos durch einen andern seyn, sondern werden, | ||||||
22 | da sie vorher nicht gewesen. | ||||||
23 | Es läßt sich auch nicht der Actus der Schopfung gedenken, d.i. da | ||||||
24 | ein actus anhebt zusammt seiner Wirkung: denn in nothwendigen Wesen | ||||||
25 | hebt nichts an. | ||||||
26 | Es läßt sich auch, wenn man gleich dieses als möglich annähme | ||||||
27 | kein Bewegungsgrund der Freyheit denken, in der absolten Zeit | ||||||
28 | zu wählen. | ||||||
29 | Die Welt ist immerwährend, nicht darum, weil sie in der Ganzen | ||||||
30 | absoluten Zeit ist, sondern weil diese gar nicht stattfindet; sondern darum | ||||||
31 | weil vor der Welt keine Zeit ist, so ist die Welt zu aller Zeit. | ||||||
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